Leipziger Ratsversammlung stimmt ab: Erholung statt Motorboote auf dem Cossi!
Von Anke Brod
Leipzig - Keine Motorboote auf dem Cospudener See – dies beschloss die Leipziger Ratsversammlung am Donnerstag mehrheitlich während der letzten Sitzung vor der Sommerpause. Damit dürften auch die Sommerferien für Erholungssuchende am Cossi gerettet sein!
Genau 10.568 Menschen hatten vor einigen Monaten die Ökolöwen-Petition an die Landesdirektion Sachsen sowie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) unterzeichnet. Diese richtete sich gegen eine seitens der Behörde geplante Zulassung von Motorbooten auf dem beliebten Naherholungssee Cossi.
Und das hat offenbar gefruchtet! Mit dem erfreulichen Abstimmungsergebnis unterstützen die Ratsmitglieder zudem eine entsprechende Stellungnahme der Stadt Leipzig zur "Erklärung der Schiffbarkeit" auf dem Cospudener See.
Als Folge ist demnach die Nutzung des Gewässers auf Linien-Fahrgastschiffe sowie Sportboote mit nicht-fossiler Antriebstechnik und Muskelkraft beschränkt.
Nur im genehmigten Ausnahmefall seitens der Wasserbehörde dürfen motorisierte Boote über den Cospudener See tuckern.
Auch künftig viele Erholungssuchende am Cossi
Weiterhin will der Stadtrat bei künftig möglicher "Erklärung der uneingeschränkten Schiffbarkeit des Cospudener Sees durch den Freistaat Sachsen" umgehend die Aufnahme eines Widerspruchsverfahrens und eine Klage zur Durchsetzung besagter Stellungnahme prüfen.
In der Antragsbegründung der einreichenden Linksfraktion heißt es, dass der Cossi für viele Leipzigerinnen und Leipziger ein Ort der Erholung vom stressigen Alltag sei. Im Sommer ziehe es täglich Hunderte Menschen zum Baden, Tauchen, Segeln und Paddeln dorthin. Die Auslastung des Gewässers sei bereits hoch.
Würden nach Plänen der Landesdirektion nahezu unbegrenzt Motorboote mit fossiler Antriebstechnik über den See brettern, sei es hier mit der Ruhe vorbei, und auch die Natur leide, liest es sich sinngemäß in dem Papier weiter. Der Cospudener See liegt demnach rund zur Hälfte im Landschaftsschutzgebiet Auwald.
"Unserer Ansicht nach muss die wertvolle Landschaft des noch jungen Tagebausees vor den Auswirkungen einer uneingeschränkten Schiffbarkeit geschützt werden", hatten die Linken erfolgreich gefordert.
Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod, Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa