Krasser Unterschied: So viel weniger verdient die Leipzigerin als der Leipziger

Leipzig - Dass Frauen noch immer weniger verdienen als Männer, ist hinlänglich bekannt. Dass der Unterschied allein in Leipzig bereits unglaublich hoch ist, hat nun das Amt für Statistik und Wahlen in einer neuen Datenanalyse gezeigt.

Wie die Auswertung der kommunalen Bürgerumfrage ergab, verdienen Leipzigerinnen im Schnitt 300 Euro weniger als Leipziger. (Symbolbild)
Wie die Auswertung der kommunalen Bürgerumfrage ergab, verdienen Leipzigerinnen im Schnitt 300 Euro weniger als Leipziger. (Symbolbild)  © alexgrec/123RF

Das Amt wertete die Daten der kommunalen Bürgerumfrage aus. Das Ergebnis: Leipziger Frauen haben im Schnitt ein um gut 300 Euro niedrigeres Nettoeinkommen als Männer! Das entspreche einem Unterschied von 17 Prozent.

Die detaillierte Untersuchung findet Ihr auf leipzig.de/statistik.

Der sogenannte Gender Income Gap sei in Leipzig seit 2015 sehr stabil. Im Vergleich zum Freistaat falle er etwas höher aus. Laut Daten des Mikrozensus lag er dort 2022 bei 14 Prozent.

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Verglichen mit dem bundesweiten Wert ist der geschlechterbezogene Einkommensunterschied in den neuen Ländern jedoch geringer. Betrachtet man die gesamte Bundesrepublik, beträgt die Einkommensungleichheit sogar 36,7 Prozent!

Unterschied im Bereich gut verdienender Jobs am höchsten

Die Analyse betrachte auch Einkommensunterschiede beispielsweise nach beruflicher Stellung. Dabei zeige sich, dass Frauen im Durchschnitt in allen Gruppen weniger verdienen als Männer.
Die Analyse betrachte auch Einkommensunterschiede beispielsweise nach beruflicher Stellung. Dabei zeige sich, dass Frauen im Durchschnitt in allen Gruppen weniger verdienen als Männer.  © Armin Weigel/dpa

Das Amt wies darauf hin, dass bei dem Wert strukturelle Effekte wie Arbeitszeit (Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit), der Zugang zu Führungspositionen, Qualifikation und ähnliches noch nicht berücksichtigt wären. Würde man diese bereinigen, betrage die Einkommenslücke noch immer durchschnittlich 237 Euro.

"Strukturbedingte Unterschiede zeigen zwar Gründe auf, können die Geschlechterungerechtigkeit jedoch nicht im vollen Umfang erklären", hieß es dazu in einer Mitteilung.

Die Analyse betrachte die Einkommensunterschiede auch nach beruflicher Stellung und Bildungsabschluss. Dabei zeige sich, dass Frauen im Durchschnitt in allen Gruppen weniger verdienen als Männer.

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Bei Akademikerinnen, Frauen in Leitungspositionen und allgemein im Bereich gut verdienender Jobs sei der Unterschied zum männlichen Pendant am höchsten.

Titelfoto: alexgrec/123RF

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