Kampf gegen invasive Arten: Stadtrat stimmt beinahe über Kartoffelverbot ab!

Leipzig - Invasive Tier- und Pflanzenarten bedrohen mehr und mehr unsere heimische Flora und Fauna. Die Messestadt sagt diesen Eindringlingen nun den Kampf an und will einen Maßnahmenplan gegen die Invasoren aufstellen. Beim Beschluss des Vorhabens wäre der Stadtrat jedoch beinahe übers Ziel hinausgeschossen.

Auch die Messestadt will künftig gegen invasive Tier- und Pflanzenarten vorgehen. Beinahe hätte dazu auch die Kartoffel gezählt.  © mineko80/123RF

Denn während die Initiatoren von der SPD-Fraktion in ihrem Antrag Beispiele wie den Waschbären und den Riesenbärklau benannten, hieß es im Beschlussvorschlag zur Planerstellung: "Dies soll vor allem für Tier- und Pflanzenarten geschehen, die nach 1492 hierher kamen."

"Der erste Absatz gilt auch für Kartoffeln, sehe ich das richtig?", hakte Stadtrat Thomas Kumbernuß von der Partei "DIE PARTEI" kurz vor der Abstimmung noch ein.

Tatsächlich lag der Stadtrat damit richtig. Laut ARD wurde die Kartoffel auf großen Feldern in Deutschland erstmals 1647 angebaut. Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg soll der Arzt und Botaniker Carolus Clusius den Erdapfel erstmals im Jahr 1588 hierzulande gepflanzt haben.

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Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) wies jedoch darauf hin, dass sich der Punkt mit dem Verwaltungsstandpunkt erübrige, der schließlich beschlossen wurde. Der für die Kartoffel so fatale Absatz ist darin nicht enthalten.

Stadtrat Kumbernuß enthielt sich bei der Abstimmung, was Jung mit Humor nahm. "Herr Kumbernuß gibt zu Protokoll, dass es keine Abstimmung gegen die Kartoffel ist", erklärte das Stadtoberhaupt und sorgte damit für Lachen im Sitzungssaal.

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Maßnahmenplan soll im Laufe des kommenden Jahres vorliegen

Der Erdapfel soll erstmals Ende des 16. Jahrhunderts in Deutschland gepflanzt worden sein. Ein erster Beschlussvorschlag der Stadt umfasste vor allem Tier- und Pflanzenarten, "die nach 1492 hierher kamen".  © dolgachov/123RF

Bereits im August 2022 hatte die SPD einen Antrag zur Aufstellung eines Maßnahmenplans aufgestellt.

Weil der Freistaat zu diesem Zeitpunkt jedoch noch an einem eigenen Landeskonzept arbeitete, entschied sich Leipzigs Stadtverwaltung jedoch zu warten, um nicht vorzugreifen.

Die mehrjährige Vorbereitungsphase "zeigt, wie schwierig das Thema ist", sagte SPD-Stadtrat Andreas Geisler während der Sitzung. "Ich freue mich, dass die Verwaltung erkannt hat, wie wichtig es ist."

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Im Laufe des kommenden Jahres will die Stadt nun den entsprechenden Maßnahmenplan aufstellen. Ordnungs- und Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) sicherte Stadtrat Geisler zu, dass sie das Thema noch vor Ende 2025 angehen werden.

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