Halbes Jahr Reparaturbonus: Sachsen vermeidet tonnenweise Elektromüll!
Leipzig - Sachsen will gegen die Wegwerfgesellschaft vorgehen. Der sogenannte Reparaturbonus soll Menschen dazu ermutigen, defekte Elektrogeräte reparieren zu lassen. Das Konzept kommt gut an.
Ein halbes Jahr nach dem Start des Reparaturbonus ist die Resonanz auf die Förderung groß. Seit Beginn der finanziellen Hilfe für Verbraucher bei der Instandsetzung von Fernsehern, Radios und anderen Geräten im November 2023 seien 9252 Anträge bewilligt und rund 984.000 Euro ausgezahlt worden, sagte Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne) am Dienstag in Leipzig.
Jeweils etwa ein Drittel der Reparaturen betrafen Telefone sowie "weiße Ware" - also Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Backöfen. Demnach nimmt die Altersgruppe der 40- bis 60-Jährigen die Förderung überproportional in Anspruch. Den Angaben zufolge sind in Sachsen mehr als 500 Reparaturbetriebe gelistet.
"Der Reparaturbonus ist ein Erfolg. In Sachsen wird jetzt weniger weggeworfen und mehr repariert", sagte Günther. Dies schone Umwelt und Klima. "Der Reparaturbonus ermöglicht aber nicht nur Reparaturen, sondern er schafft auch ein Bewusstsein dafür, dass viele Geräte, die früher entsorgt worden wären, repariert werden können - und das wohnortnah, häufig beim Handwerks- und Reparaturbetrieb um die Ecke."
Zudem schaffe der Reparaturbonus einen volkswirtschaftlichen Mehrwert.
1,25 Millionen Euro für den Reparaturbonus
In den ersten Monaten konnten aufgrund des Bonus 45 Tonnen Elektroschrott vermieden und mehr als zwei Millionen Euro zusätzliche Wertschöpfung für Reparaturbetriebe und Handwerk generiert werden. Zudem wurden Folgekosten für Deponierung und Umweltfolgen gespart.
Konkret fördert Sachsen Reparaturkosten zwischen 75 Euro und 400 Euro. Dabei werden 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gelder gewährt. Pro Jahr und Person können bis zu zwei Reparaturen gefördert werden. Antragsberechtigt sind Bürger ab 18 Jahren und mit Wohnsitz in Sachsen. Die Geräte, für deren Reparatur man eine Förderung erhält, und die beteiligten Reparaturbetriebe sind auf den entsprechenden Internetseiten der Sächsischen Aufbaubank (SAB) aufgelistet.
Das Antragsverfahren erfolgt digital. Insgesamt stehen für den Reparaturbonus in diesem Jahr 1,25 Millionen Euro zur Verfügung.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa