Aus Protest gegen die Ampel-Pläne: Mehr als 200 Traktoren ziehen durch Leipzig
Leipzig - Hunderte Landwirte zogen am heutigen Montag mit ihren Traktoren demonstrierend durch Leipzig. Rund 4,7 Kilometer erstreckte sich der Demozug. Glücklicherweise hatte die Polizei bereits im Vorfeld vor massiven Verkehrseinschränkungen gewarnt.
Hintergrund des Protests war die vorgesehene Streichung von Steuervergünstigungen. Die Bundesregierung hat im beschlossenen Haushaltskompromiss die Steuerbegünstigungen beim Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge gestrichen. Die Landwirte befürchten dadurch massive finanzielle Einschnitte.
300 Traktoren und Lastwagen waren im Vorfeld angekündigt worden. Mehr als 220 hatten sich bis zum Start des Demozuges um 9.45 Uhr am Treffpunkt auf dem Park-and-Ride-Parkplatz am S-Bahn Haltepunkt Neue Messe eingefunden. Von dort setzte sich der Aufzug in Bewegung und fuhr unter dem Motto "Die Ampel zwingt uns zum Stillstand! Bei Rot bleiben wir stehen" in Richtung Innenstadt.
Ursprünglich wollten die Landwirte dort eine komplette Runde um den Ring drehen. Letztendlich konnten Polizei und Versammlungsleiter jedoch eine Verkürzung der Strecke vereinbaren, sodass sich die Route auf den Bereich zwischen Gerberstraße, Willy-Brand-Platz, Georgiring und Augustusplatz.
Von dort aus ging es weiter zum Völkerschlachtdenkmal, wo die Teilnehmer gegen 12.45 Uhr eintrafen und eine stationäre Kundgebung veranstalteten.
Verkehrseinschränkungen in weiten Teilen Leipzigs
Die Polizei hatte bereits im Vorfeld bekannt gegeben, dass eine Vollsperrung der Demostrecke nicht geplant sei, gleichzeitig jedoch vor massiven Verkehrseinschränkungen gewarnt. Dies sollte sich letztlich auch bestätigen.
So war es bereits im Zuge der Anreise ab 6 Uhr zu Beeinträchtigungen gekommen. Während der Demo mussten Verkehrsteilnehmer sowohl im Leipziger Norden als auch im Zentrum und Südosten einiges an Geduld aufbringen. Später auch bei der Abreise der Traktoren.
Original-Artikel vom 18. Dezember, 9.34 Uhr. Text aktualisiert um 19.02 Uhr.
Titelfoto: Tobias Junghannß