Anstieg um bis zu 15 Prozent: Leipzig will Kita-Beiträge ab 1. Juni erhöhen
Leipzig - Seit Jahren sind die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung in Leipzig gleich geblieben. Gestiegene Personal- und Sachkosten sowie die Verbesserung des Betreuungsschlüssels in Kitas und Kinderkrippen zwingen die Messestadt jedoch zu Anpassungen. Ab 1. Juni sollen Eltern tiefer in die Tasche greifen.

In Sachsen teilen sich Land, Kommunen und die Eltern in die Kosten für einen Kitaplatz. Der Anteil für Eltern beträgt dabei 15 Prozent, was sowohl für Personal- als auch Sachkosten genutzt wird.
Im Krippenbereich zahlen Eltern aktuell 211,14 Euro pro Monat. Bereits 2023 betrugen die Gesamtkosten für einen Platz laut Stadtverwaltung jedoch 1523,60 Euro. Weil die Kosten gestiegen sind, stieg auch der Anteil für Eltern und beträgt inzwischen 228,45 Euro. Die bisherigen 211 Euro liegen also einige Euro darunter.
Ab dem 1. Juni will die Stadt die Beiträge nun erstmals seit Langem anheben, um den prozentualen Anteil abzudecken. Wie die Verwaltung am Freitag bekannt gab, werde die Erhöhung dann wie folgt aussehen:
- in einer Kinderkrippe (9 Stunden) um 17,86 Euro (8,46 Prozent) von 211,14 auf 229,00 Euro
- in einem Kindergarten (9 Stunden) um 19,88 Euro (15,28 Prozent) von 130,12 auf 150,00 Euro
- in einem Hort (6 Stunden) um 10,85 Euro (14,44, Prozent) von 75,15 auf 86,00 Euro
Beitragsabsenkungen für Alleinerziehende und Geschwisterkinder würden wie bisher bestehen bleiben. Der Stadtrat muss dem Verwaltungsvorschlag noch zustimmen.
Beiträge seit 2017 nicht erhöht: Stadt setzte auf familienfreundliche Politik

Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilte, wurden die Kita-Beiträge zuletzt im Jahr 2017 angepasst. Danach wurde eine Erhöhung nicht in Erwägung gezogen, da die gesetzliche vorgeschriebene Mindestbeteiligung der Eltern an den Platzkosten immer noch eingehalten wurde.
Darüber hinaus habe Leipzig auf eine familienfreundliche Politik gesetzt und wollte Eltern angesichts gesellschaftlicher und finanzieller Herausforderungen wie Corona und Inflation nicht zusätzlich belasten.
Mehrkosten durch gestiegene Personalkosten aufgrund von Tarifentwicklungen, gestiegene Sachkosten sowie die Verbesserung des Betreuungsschlüssels führen nun jedoch dazu, dass diese Kosten auch an die Eltern weitergegeben werden müssten.
Titelfoto: Danny Gohlke/dpa