NABU gegen Abschaffung von Nationalpark Sächsische Schweiz
Leipzig - Der NABU Sachsen hat Forderungen nach Abschaffung des Nationalparks Sächsische Schweiz im Nachgang der verheerenden Waldbrände eine klare Absage erteilt.
Laut Mitteilung des Vereins vom Mittwoch in Dresden wäre das "ein ökologisches Desaster", gegen das man sich notfalls mit rechtlichen Mitteln wehren werde.
Er verweist darauf, dass nach den Kategorien der International Union for Conservation of Nature (IUCN) dort die Natur zum Schutz des Ökosystems auf einer Mindestfläche sich selbst überlassen sei. "Daran haben sich Bewirtschaftung und Tourismus auszurichten."
Laut NABU werden Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere immer seltener, weshalb unberührte Orte wie das Areal in der Sächsischen Schweiz "einen extrem hohen Mehrwert" haben.
Mit 0,5 Prozent der Landesfläche bilde der einzige Nationalpark im Freistaat eines der größten zusammenhängenden Areale, in dem die Natur sich weitgehend selbst überlassen sei, aus eigener Kraft regeneriere und an veränderte klimatische Bedingungen anpasse.
Auch die Diskussion über das Totholz gehe in die falsche Richtung. "Totholz dient einer großen Zahl von Tieren, Pilzen und Pflanzen als Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- oder Überwinterungshabitat", argumentierte der Verein. "Nicht die der Dürre und den Schädlingen zum Opfer gefallenen Bäume, die im Waldgebiet liegen, sind die Verursacher der Waldbrände."
Vielmehr führe oft menschliche Unvernunft zu solchen Katastrophen – das müsse künftig durch umfassende Aufklärung und Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden.
Titelfoto: Daniel Schäfer/dpa