"Wird lange in schöner Erinnerung bleiben": So lief Leipzigs Fußball-Freitag aus Sicht der Polizei
Leipzig - Die Messestadt in knalligem Orange! Das EM-Spiel zwischen der Niederlande und Frankreich (0:0) am Freitag war vor allem geprägt von den Oranje-Fans, die zu Zehntausenden nach Leipzig kamen und größtenteils friedlich feierten. Auch die Polizei zog in der Nacht eine positive Bilanz.
Mehr als 2100 Beamte waren im Einsatz, um anlässlich der Partie für Sicherheit zu sorgen. Unterstützt wurde Leipzigs Polizeidirektion dabei von allen Dienststellen und Einrichtungen der sächsischen Polizei, der Bundespolizei sowie den Landespolizeien Thüringen und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus waren Unterstützungskräfte aus Frankreich und den Niederlanden im Stadtgebiet.
Für Besorgnis sorgte im Vorfeld die Wetterlage. Der Deutsche Wetterdienst hatte erneut Unwetter vorhergesagt. Bereits am Dienstag musste die Fan Zone auf dem Augustusplatz geräumt werden, weil Hagel, Sturm und Gewitter über die Messestadt zogen.
Die Stadt entschied sich deshalb dafür, die Fan Zone sowie den Fan Meeting Point am Wilhelm-Leuschner-Platz später zu öffnen. Nachdem gegen 16 Uhr der Sturm überstanden war und sich wieder die Sonne gezeigt hatte, konnte die Party beginnen.
Binnen kürzester Zeit färbte sich der Leuschner-Platz in Orange. Tausende Anhänger der Niederlande fanden sich in dem Bereich ein. Schließlich musste der Treffpunkt sogar erweitert und Bereiche für den Verkehr gesperrt werden, um genügend Platz zu schaffen.
Insgesamt 30 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten
Kurz vor 18 Uhr setzten sich dann mehr als 20.000 Niederländer in Bewegung Richtung Stadion. Die Fans feierten ausgelassen, zogen singend und tanzend durch die Straßen.
"Der Marsch der Tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben", hieß es vonseiten der Behörde in der Nacht.
Der französische Fan Walk zog indes mit rund 4600 Fans vom Felsenkeller aus in Richtung Stadion. Auch hier zog die Polizei eine positive Bilanz.
Insgesamt 30 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten seien über den gesamten Einsatz hinweg registriert worden, der Großteil davon gefährliche Körperverletzungen in Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik. Sowohl auf niederländischer als auch französischer Seite habe die Polizei mehrere Tatverdächtige identifiziert und den entsprechenden Maßnahmen unterzogen.
"Die Polizeidirektion Leipzig weist an dieser Stelle daraufhin, dass beim Abbrennen von Pyrotechnik in Menschenmengen erhebliche Gesundheitsgefahren bestehen und so in jedem Fall strafrechtliche Ermittlungen nachfolgen." Auch bei dem friedlichen Fest am Freitag seien Menschen durch das Abbrennen von Pyrotechniker verletzt worden.
Titelfoto: Montage: Silvio Bürger + EHL Media/Björn Stach