Weniger Einwohner als gedacht? Leipzig prüft eigene Erhebung von Meldedaten

Leipzig - Nach der Ankündigung aus Halle (Saale), die Ergebnisse der Volkszählung 2022 anhand einer eigenen Erhebung überprüfen zu wollen, zeigt sich Leipzig offen für ein ähnliches Vorgehen.

Leipzig prüft eine stadteigene Erhebung der Meldedaten.
Leipzig prüft eine stadteigene Erhebung der Meldedaten.  © Jan Woitas/dpa

Die Stadt Leipzig gehe davon aus, dass die Daten des Melderegisters belastbar seien, teilte das Dezernat Allgemeine Verwaltung mit.

"Eine flankierende Validierung der Meldedaten wie in Halle stellt eine interessante Option dar, die gegenwärtig ergebnisoffen geprüft wird."

Die Stadt Halle hatte am Montag mitgeteilt, eine eigene Erhebung durchführen zu wollen. Dafür sollen alle im Melderegister eingetragenen Personen per Brief angeschrieben werden. Anhand der unzustellbaren Briefe und deren Überprüfung soll die Einwohnerzahl genau bestimmt werden.

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In Halle leben laut der statistischen Berechnung des Zensus 2022 nur noch 226.586 Menschen, im Melderegister sind jedoch 243.453 Menschen registriert.

Abweichungen bei Einwohnerzahlen führten zu "Irritationen"

Laut Mikrozensus leben in Leipzig doch weniger Einwohner als gedacht.
Laut Mikrozensus leben in Leipzig doch weniger Einwohner als gedacht.  © 123RF/structuresxx

Auch in Sachsen haben viele Städte und Gemeinden Rückgänge zu verzeichnen - insgesamt ein Minus von 42.000 Einwohnern.

"Die Abweichungen haben in den betroffenen Städten zu einigen Irritationen geführt", teilte der sächsische Städte- und Gemeindetag mit.

Besonders deutlich wurde die Bevölkerungszahl für Leipzig nach unten korrigiert. Statt wie bisher angenommen rund 612.400 lebten laut Zensus zum Stichtag 15. Mai 2022 dort nur rund 599.000 Menschen - der größte Rückgang in absoluten Zahlen in Sachsen.

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Dahinter liegt Chemnitz mit rund 240.000 statt rund 246.400 Einwohnern. Dort werde die neu festgestellte Einwohnerzahl zunächst nur zur Kenntnis genommen, teilte ein Sprecher der Stadt mit.

Die Ergebnisse für die einzelnen Verfahrensschritte, mit denen das Statistische Bundesamt diese Zahl ermittelt habe, stünden der Stadt Chemnitz bisher nicht zur Verfügung, daher sei nicht nachvollziehbar, wie sie begründet werde und zu bewerten sei.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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