Droht die Verkehrs-Katastrophe? Leipziger gehen gegen Umbau der Prager Straße vor

Leipzig - Im April sollen in der Prager Straße nahe dem Völkerschlachtdenkmal aufwendige Bauarbeiten zugunsten des ÖPNV beginnen. Damit sind nicht alle Leipzigerinnen und Leipziger einverstanden.

Die Prager Straße soll sich in den kommenden Jahren stark verändern.
Die Prager Straße soll sich in den kommenden Jahren stark verändern.  © Stadt Leipzig

Bis voraussichtlich Ende 2025 sollen die Ausbau- und Modernisierungsarbeiten im Abschnitt zwischen An der Tabaksmühle und der Friedhofsgärtnerei andauern, wobei vor allem die Vergrößerung des Gleisabstandes im Fokus stehen wird.

Hier sollen dann im Rahmen des "XXL Plus"-Projektes der Stadt künftig breitere Straßenbahnen durchfahren können.

Der Haken an dem Plan: Da zusätzlich zu der Gleisvergrößerung auch noch Radstreifen auf die Prager Straße hinzugefügt werden sollen, wird eine der beiden Auto-Fahrspur "gestrichen".

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Eine fatale Entscheidung, so die Meinung einiger Bürgerinnen und Bürger, die eine Petition gegen die Maßnahme ins Leben gerufen haben: Sie heben die Bedeutung der Prager Straße als stark frequentierte Verkehrsader hervor.

Auf der Prager Straße staut sich der Verkehr gut und gerne mal kilometerweit.
Auf der Prager Straße staut sich der Verkehr gut und gerne mal kilometerweit.  © Lutz Brose

Autofahrer sollen eine Fahrspur verlieren

Wie soll das erst nach einer Reduzierung der Fahrspuren werden?
Wie soll das erst nach einer Reduzierung der Fahrspuren werden?  © Lutz Brose

So wird die Straße ja immerhin genutzt, um die Autobahn, diverse südöstliche Ortschaften und vor allem aber auch das Helios Park-Klinikum in Probstheida zu erreichen.

"Dieses Klinikum ist auch häufig Ziel von Notfallfahrzeugen", heißt es in der Petition, die seit September läuft. "Ebenso müssen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste durch die Prager Straße, auch hier geht es oft um Menschenleben und Sachwerte, wo jede Minute Verzögerung schwere Folgen haben kann."

Vorangegangene Staus in der Prager Straße hätten gezeigt, dass die Auswirkungen immens sind: Da ist nicht nur die Rede von langen Staus, sondern auch Umweltverschmutzung aufgrund der Abgase sowie der nicht zu vernachlässigende Ausweichverkehr in angrenzende Wohngebiete.

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Die Kritiker wünschen sich daher vom Stadtrat, alle möglichen Varianten eines Umbaus der Prager Straße "ergebnisoffen" zu prüfen.

Umbau Prager Straße: Sind 12,7 Millionen Euro zu viel?

Beispielsweise könne gecheckt werden, ob die Gleise wirklich auf ganze 2,80 Meter erweitert werden müssen oder eine Zusammenlegung von Gleisen und Auto-Spuren in eine geteilt genutzte Fahrbahn möglich wäre.

So soll auch geprüft werden, ob die Kosten der Bauarbeiten - sie sollen insgesamt rund 12,7 Millionen Euro kosten - durch Anpassungen reduziert und an anderer Stelle investiert werden können.

Die Petition (Ihr findet sie auf der Website der Stadt) läuft noch bis zum 18. November, bisher haben sie fast 4000 Menschen unterzeichnet.

Titelfoto: Lutz Brose

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