Ver.di warnt vor weiteren Streiks "noch in dieser Woche": "Auch Kitas könnten betroffen sein"

Leipzig - Verschlossene Türen, verwaiste Spielplätze: Insgesamt 24 Kitas blieben vergangenen Mittwoch in Leipzig geschlossen. Ver.di und die GEW hatten zum Warnstreik aufgerufen, dem sich zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes anschlossen. Nun warnen die Gewerkschaften: Auch in dieser Woche könnte es zu Streiks kommen.

Ver.di warnt vor weiteren Warnstreiks im öffentlichen Dienst noch in dieser Woche.
Ver.di warnt vor weiteren Warnstreiks im öffentlichen Dienst noch in dieser Woche.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Aktuell findet in Potsdam die zweite Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes Stadt. Ver.di und der Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. Gefordert werden außerdem drei zusätzliche freie Tage.

"Sollte es bei den Verhandlungen zu keinem Ergebnis kommen, wird es noch in dieser Woche zu weiteren Streiks kommen", warnte Verdi am Montag in einer Mitteilung und betonte: "Auch Kitas und Horte können von Arbeitsniederlegungen betroffen sein."

Die Gewerkschaft fordert bereits seit Längerem bessere Bedingungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die ersten Tarifverhandlungen im Januar verliefen jedoch ergebnislos. Einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" zufolge haben die Vertreter der Arbeitgeber nicht einmal ein Angebot unterbreitet.

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Mit den Arbeitsniederlegungen will ver.di den Druck auf die Arbeitgeber nun erhöhen, um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu erreichen.

Ver.di will den Opfern des München-Anschlags gedenken

Menschen gedenken in München den Opfern des Anschlags vom vergangenen Donnerstag. Auch ver.di will bei ihren Streiks an das verstorbene Mädchen (†2) und dessen Mutter (†37) erinnern.
Menschen gedenken in München den Opfern des Anschlags vom vergangenen Donnerstag. Auch ver.di will bei ihren Streiks an das verstorbene Mädchen (†2) und dessen Mutter (†37) erinnern.  © Pia Bayer/dpa

Die eventuell bevorstehende Streikwelle stehe zudem im Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Anschlags in München. Ein 24-jähriger Asylbewerber war vergangenen Donnerstag in der bayerischen Landeshauptstadt mit einem Auto in eine ver.di-Demo gerast. Mindestens 39 Menschen wurden teils schwer verletzt - ein Mädchen (†2) und dessen Mutter (†37) erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Ver.di wolle bei den Streiks der kommenden Tage den Verstorbenen gedenken.

"Unsere Gedanken sind bei den Familien, Freundinnen und Freunden der Verstorbenen", so Sebastian Viecenz, Bezirksgeschäftsführer des ver.di-Landesbezirks Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.

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"Wir als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter stehen in dieser schweren Stunde solidarisch zusammen. Zusammenhalt und gemeinsame Stärke werden gerade jetzt so sehr gebraucht."

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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