Tragischer Tod auf Campingplatz: Agrar- und Klimaexperte stirbt vor Termin mit Umweltminister

Leipzig - Der plötzliche Tod des Agrar- und Klimaexperten Dr. Jürgen Struck beschäftigt die Leipziger Polizei. Der 67-Jährige war am Samstag am Rande des Bundeskongresses des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) tot aufgefunden worden - in einer Blutlache neben seinem Wohnwagen. Am Samstag hatte Struck Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne) treffen wollen.

Galt als Agrar- und Klimaexperte: Dr. Jürgen Struck (67) wollte sich am Samstag mit Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne) treffen.
Galt als Agrar- und Klimaexperte: Dr. Jürgen Struck (67) wollte sich am Samstag mit Umweltminister Wolfram Günther (50, Grüne) treffen.  © privat

Er gehörte zu den Organisatoren des VDAJ-Verbandstages am Wochenende in Leipzig, hatte eine Exkursion zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung vorbereitet und ein Treffen mit Umweltminister Günther. Doch in der Nacht zum Samstag kam Jürgen Struck auf tragische Weise auf dem Wohnmobil-Stellplatz hinterm Hauptbahnhof ums Leben.

Um nicht im teuren Hotel übernachten zu müssen, war der Göttinger Journalist, der lange für die deutsche Agrarzeitung arbeitete und als ausgewiesener Experte zum Thema Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft galt, mit seinem Wohnwagen angereist. Mit dem Fahrrad radelte er am Freitag noch zum Begrüßungsabend der Kongressteilnehmer.

"In der Thomaskirche saß er bei der Motette noch gut gelaunt neben mir, anschließend sind wir zum Abendessen in Barthels Hof", berichtete VDAJ-Präsident Dr. Michael Lohse (70) TAG24.

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Was danach geschah, ist der Polizei noch unklar.

Verletzungen im Gesicht offenbar Bissspuren

Die Polizei hat den Wohnwagen von Jürgen Struck mit Flatterband gesichert und amtlich versiegelt. Am Samstagmorgen war der Journalist hier tot aufgefunden worden.
Die Polizei hat den Wohnwagen von Jürgen Struck mit Flatterband gesichert und amtlich versiegelt. Am Samstagmorgen war der Journalist hier tot aufgefunden worden.  © Christian Grube

Am Samstagmorgen entdeckten andere Camper den Journalisten leblos vor seinem Wohnwagen. Zeugenaussagen zufolge lag er in einer Blutlache, das Hemd soll zerrissen, das Gesicht verletzt gewesen sein. "Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen", erklärte eine Polizeisprecherin.

Der Leichnam kam ins Institut für Rechtsmedizin, wo am Dienstag die Obduktion stattfand. Im Ergebnis stellten die Rechtsmediziner fest, dass Struck eines natürlichen Todes starb, vermutlich vor seinem Wohnwagen umkippte. Bei den blutigen Verletzungen im Gesichtsbereich soll es sich um Bissspuren handeln - vermutlich von Füchsen, die im Bahnhofsumfeld leben.

"Für unseren Verband ist der tragische Tod von Jürgen Struck ein schwerer Verlust", sagte VDAJ-Präsident Lohse. Der Bundeskongress fand dennoch wie geplant statt.

Titelfoto: Montage: privat + Christian Grube

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