Tödliche Flammen in Leipziger Platte: Warum sich acht Monate später am Haus noch nichts getan hat
Leipzig - Ein Feuerwehreinsatz im Leipziger Zentrum-Südost endete im vergangenen Frühjahr tragisch. Heute, acht Monate später, zeugen noch immer Spuren von den dramatischen Ereignissen.
Schwarzer Ruß verunstaltet die Fassade über mehrere Stockwerke noch immer, die Fenster der Brandwohnung sind mit blauer Folie abgeklebt. TAG24 hat bei der das Objekt verwaltenden Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) nachgefragt, warum sich bisher nichts getan hat.
Laut LWB-Sprecherin Samira Sachse soll die Fassade des Plattenbaus baldmöglichst gereinigt und wieder instandgesetzt werden. Die Arbeiten können jedoch erst vorgenommen werden, wenn es wieder durchgehend zehn Grad oder wärmer ist in Leipzig.
Die Wohnung sei erst im Herbst von den Brandermittlern freigegeben worden, so spontan seien keine Handwerker verfügbar gewesen. Schon bald wurde es kalt in Leipzig, sodass die Arbeiten auf 2025 verschoben werden mussten.
In der Brandwohnung selbst können zudem erst neue Fenster eingesetzt werden, wenn diese geräumt, von einem Statiker begutachtet und saniert wurde.
Die Wohnung sei zwar bereits vom Mieter gekündigt worden, aber: "Leider liegt uns noch immer keine Überlassungsmitteilung über das darin befindliche Eigentum des Mieters vor", so Sachse. Man versuche erneut, mit ihm in Kontakt zu treten.
Ermittlungen wegen Anfangsverdachts der Brandstiftung eingestellt
Das Brandopfer war dementsprechend nicht der Mieter der Wohnung, erklärte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz auf TAG24-Anfrage, habe diese wohl mit dessen Einverständnis damals genutzt.
Er sei allein gewesen, als das Feuer ausbrach und habe Zeugenaussagen zufolge selbst noch versucht zu löschen. "Der Wohnungsnutzer konnte im Treppenhaus liegend durch die Rettungskräfte zunächst reanimiert und in ein Krankenhaus verbracht werden", so Schulz weiter. Dort erlag er jedoch seinen Verletzungen.
Die Ermittlungen zur Ursache hätten demnach ergeben, dass mutmaßlich technische Geräte - eine Powerbank bzw. Akkupack sowie ein elektronischer Mehrfachverteiler - in Brand geraten seien.
Weil die Wohnung nahezu komplett zerstört wurde, habe nicht mehr festgestellt werden können, ob es einen technischen Defekt gab oder die Geräte unsachgemäß genutzt wurden.
Zunächst waren daher Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung eingeleitet worden. Diese wurden jedoch nach einigen Monaten eingestellt.
Bei dem verheerenden Brand waren außerdem mehrere Menschen verletzt und in Krankenhäusern behandelt worden, darunter auch ein neugeborenes Baby.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Grube, 7aktuell.de | Eric Pannier