Todesfalle Technisches Rathaus: Dutzende Vögel sterben an einem Wochenende
Leipzig - Artenschutz sieht anders aus: Am Technischen Rathaus in Leipzig sind am Wochenende mehrere Dutzend Meisen verendet, nachdem sie gegen einen Übergang aus Glas gekracht waren.
Auf die tödliche Falle machte die Wildvogelhilfe Leipzig via Facebook am späten Sonntagabend anlässlich des Tags des Artenschutzes aufmerksam.
Demnach seien in den vergangenen Tagen insgesamt 38 der blau-schwarz-gelb gefiederten Vögel an der Prager Straße gestorben, nachdem sie zuvor im Flug gegen die gläserne Verbindungsbrücke geprallt waren. Eine Zahl, die auch die erfahrenen Tierschützer entsetzt zurücklässt.
"Wer merkt eigentlich, dass die Tierarten da draußen aussterben?" - diese Frage werfen sie in den Raum. Immerhin handele es sich nicht um den geliebten Hund oder die verschmuste Katze, die viele Menschen durch das Leben begleiten.
"Heimische Wildtiere verlieren ihre Lebensräume, weil wir Menschen immer mehr Fläche in Anspruch nehmen", so der Vorwurf. "Moderne Bauwerke, die auf früheren Lebensräumen entstehen, werden zu Vogelfallen."
Besonders bitter: Das für so viele Meisen tödliche Technische Rathaus beherbergt neben Zulassungsstelle, Ordnungsamt und Co. auch das Amt für Umweltschutz sowie das Umweltinformationszentrum.
Die Wildvogelhilfe hat die toten Tiere der Naturschutzbehörde gemeldet - mit der Bitte, die Glasscheiben an dem Übergang für Vögel sichtbar mit einem Muster zu bekleben. So soll verhindert werden, dass Unfälle wie diese auch weiterhin geschehen.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Brose, Facebook/Wildvogelhilfe Leipzig