Tausenden Leipzigern droht Altersarmut - Politik muss aktiv werden

Leipzig - Um die Leipzigerinnen und Leipziger vor der drohenden Altersarmut zu schützen, appelliert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nun an die Politik.

In Leipzig kommen in den kommenden zehn Jahren immer mehr Menschen ins Rentenalter.
In Leipzig kommen in den kommenden zehn Jahren immer mehr Menschen ins Rentenalter.  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

In Leipzig leben aktuell rund 114.100 Menschen im Rentenalter. Bis 2025 wird diese Zahl auf 129.400 Ü-67-Jährige steigen. Und viele von ihnen sehen sich schon jetzt mit der Aussicht auf Altersarmut konfrontiert, wie die Gewerkschaft am Donnerstag offenlegte.

Arbeitet man heute nämlich hauptsächlich zum Mindestlohn, rutsche man im Alter "schnurstracks in die Armutsfalle", so NGG-Geschäftsführer Christian Ullman. In Leipzig gibt es demnach laut einer Studie 73.300 Jobs, bei denen Arbeitnehmer weniger als 15 Euro pro Stunde verdienen.

Um dem entgegenzuwirken, setzt sich die Gewerkschaft unter anderem für die flächendeckende Zahlung des Tariflohnes, die Steigerung des Rentenniveaus und einen "Rententopf für alle" ein.

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Um diese Reformen auf den Weg bringen zu können, müsse aber die Politik aktiv werden - am besten bereits bei der anstehenden Bundestagswahl.

Ullman findet klare Worte: "Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern. Denn wie hoch die gesetzliche Rente sein wird, das kann jeder mitentscheiden – und zwar per Kreuz in der Wahlkabine."

Die Rente braucht eine Reform, so die Meinung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Die Rente braucht eine Reform, so die Meinung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).  © NGG/Nils Hillebrand

Bundestagswahl kann entscheidend sein

Beschäftigte in und außerhalb von Leipzig sollen es sich deshalb zur Aufgabe machen, den Politikern mit Chance auf den Bundestag so offensiv wie möglich auf den "Renten-Zahn" zu fühlen: Wie hoch soll das Eintrittsalter sein? Wie kann die Bevölkerung von Altersarmut geschützt werden?

Basierend auf den Antworten liege es dann an jedem Einzelnen, die für sich und seinen Lebensabend richtige Wahlentscheidung zu treffen.

Titelfoto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

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