Schlimme Zustände in Leipziger Restaurants aufgedeckt: "Nicht mehr zum Verzehr geeignet"
Leipzig - Die Leipziger Lebensmittelaufsicht schlug in gleich zwei Restaurants Alarm.
Wie aus dem sächsischen Verbraucherportal zu entnehmen ist, betrifft das zum einen das Antique Restaurant auf der Karli und zum anderen das Glücksboot in der Handelsstraße. Zunächst berichtete die LVZ darüber.
Demnach stellten die Kontrolleure bei einem unangekündigten Besuch im Antique mehrere Verstöße fest: Die Rede ist von Mängeln bei der Hygiene, dem Umgang und der Lagerung von Lebensmitteln sowie bei den Herstellungs- und Behandlungsverfahren.
So fiel der Lebensmittelaufsicht vor allem die nur schlecht gereinigten Räumlichkeiten sowie die dreckigen und verklebten Lagerschränke negativ auf. Die Mängel betrafen sogar Reinigungsmittel wie Schwämme und Tücher sowie einzelne Küchenmaschinen, Kühlschränke und Behälter. Aus einem Kühlfach sei während der Kontrolle sogar "Fleischsaft herausgelaufen".
Auch die Lagerung der Lebensmittel war den Kontrolleuren ein Dorn im Auge: Hähnchenfleisch wurde etwa in Plastikmüllsäcken direkt über dem Gemüse gelagert. Die offenen Abfalleimer standen "überfüllt und verdreckt" neben den Arbeitsflächen. "Die Gesamtheit aller Mängel sind als ekelerregende Zustände zu definieren", so das knallharte Fazit.
Wie die LVZ berichtete, werde der Betrieb nach einer eintägigen Schließung und Grundreinigung nun wöchentlich kontrolliert, wodurch sich die hygienische Situation deutlich verbessert haben soll. Inhaber und Mitarbeitende hätten aus den Fehlern gelernt: "Wir organisieren nun alles besser."
Lebensmittel in chinesischem Buffet waren "nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeignet"
Beim Glücksboot hingegen fiel den Kontrolleuren insbesondere das Selbstbedienungs-Buffet negativ auf, aus dem die Besucher alles von Gemüse über Fisch und Fleisch bis hin zu Süßwaren entnehmen können. Auch hier fiel die Wertung gnadenlos aus: "Die angebotenen Lebensmittel waren nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeignet."
Hier wurden bei der Kontrolle demnach "ekelerregende Zustände" dokumentiert. Zu der mangelhaften Hygiene und den fragwürdigen Lagerungen und Verarbeitungen des Essens kamen noch diverse Temperaturverstöße hinzu: So wurden Sushi und kühlpflichtige Soßen teilweise bei mehr als 25 Grad gelagert.
In der Küche stießen die Beamten auf zwei Tage alte "muffig riechende" Essensreste - unter anderem auch rohes Hähnchenfleisch - und Abfälle, im Kühlraum auf verschimmelte Kokosmasse sowie angetrockneten Käse.
Was außerdem negativ auffiel: Die Mitarbeitenden trugen keine Hygienekleidung.
Gegenüber der LVZ räumte der Glücksboot-Mitinhaber einen Ausfall der Kühlung am Tag der Kontrolle ein, welche nicht aufgefallen war. Die beschädigten und abgelaufenen Lebensmittel habe man inzwischen entsorgt und sich eine neue Tiefkühltruhe besorgt.
Titelfoto: 123rf/davit85