"Piraterie" auf dem Cossi: Tausende Bienen entern Segelyacht bei Regatta
Leipzig - Piraterie mitten in Sachsen! Bei einer Regatta auf dem Cospudener See hat ein Bienenschwarm eine der Segelyachten geentert. Freiwillig wollte das von der Königin angeführte Honiggeschwader nicht von seiner Beute ablassen. Ein Imker musste zu Hilfe kommen.
Freitagabend auf dem Cospudener See vor den Toren Leipzigs. Rund 20 Segelboote trugen die traditionelle Freitags-Regatta des örtlichen Yacht-Clubs aus.
Der Wind war fast eingeschlafen, bei mauen ein bis zwei Knoten aus Ost dümpelten die Segler übers Wasser.
"Plötzlich hörte ich ein lautes Summen über mir und sah am Mast einen riesigen Bienenschwarm", berichtet Raimund Otto. Binnen Sekunden okkupierten Tausende Bienen Mast und Segelkopf seiner Varianta 18.
Anfangs glaubte Otto noch, dass die Insekten beim nächsten Windhauch weiterziehen würden. Doch weit gefehlt - die "Luftpriraten" verharrten an Bord, schienen die Segeltour sogar zu genießen.
"Sie haben uns nichts getan und wir ihnen nichts", berichtet der Segler über das Agreement zwischen Crew und blinden Passagieren.
Glück gehabt: Einer der Segelkameraden ist Hobby-Imker
Otto segelte die Regatta sogar noch zu Ende, obwohl die Bienentraube am Verklicker (Windanzeiger) jedwede Kurs-zum-Wind-Bestimmung unmöglich machte. Seine "Svea" trudelte so als eine der Letzten ins Ziel.
Da das maritime Bienenvölkchen auch im Hafen kein Interesse erkennen ließ, das Boot zu verlassen, musste professionelle Hilfe her.
Otto: "Einer unserer Segelkameraden ist Hobby-Imker, der hat dann seine Ausrüstung geholt und die Tierchen vorsichtig vom Mast gekehrt."
Dabei gelang es auch, die Königin einzufegen. So folgte dann das Gros des Volkes seiner Anführerin freiwillig in die Schwarmkiste, die der Imker für Nachzügler noch über Nacht am Pier stehen ließ.
Die Segler-Bienen sollen vorerst beim Segler-Imker bleiben.
Titelfoto: Montage: Svea/Raimund Otto