OB Jung warnt Mieter: "Betriebskosten werden weiter hoch gehen"
Leipzig - Die Kosten für Wasser, Strom und Gas steigen, dessen ist sich auch die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft bewusst. Trotz eines erfolgreichen Geschäftsjahres 2023 machte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) bei der Jahresbilanzkonferenz am Montag mit klaren Worten auf die Gefahren für Vermieter aufmerksam. Das Unternehmen selbst hat die Entwicklung bereits im Blick.

"Die Betriebskosten werden weiter hoch gehen", brachte der OB die schlechten Nachrichten auf den Punkt.
Während die Kaltmiete pro Quadratmeter bei der LWB im vergangenen Jahr im Schnitt um 1,9 Prozent auf 5,84 Euro anstieg, schossen die Betriebskosten um 23,1 Prozent auf 3,13 Euro nach oben. Zahlten LWB-Mieter 2022 durchschnittlich 8,28 Euro Warmmiete pro Quadratmeter, waren es im vergangenen Jahr 8,98 Euro, ein Anstieg um 8,5 Prozent.
Das Unternehmen habe die Entwicklung bereits im Auge, hieß es am Mittwoch. "Wir rechnen 2024 insgesamt mit einer weiteren Erhöhung und haben unseren Mietern deshalb empfohlen, rechtzeitig ihre Vorauszahlungen anzupassen", sagte Doreen Bockwitz, LWB-Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau.
Zwar müsse versucht werden, die Entwicklung abzufedern, erklärte Oberbürgermeister Jung. "Da werden wir als Stadt aber nichts tun können, das müssen wir gesamtgesellschaftlich lösen."
LWB plant Rekordinvestitionen

Trotz der angespannten Situation zeigte sich Leipzigs Stadtoberhaupt stolz auf die Leistung der LWB. "Auf einem so angespannten Markt fragen sich die Leute zurecht: 'Kann ich mir die Wohnung noch leisten?' Mit der LWB können wir dies zumindest ein wenig beeinflussen, weil sie dem gemeinwohl verpflichtet ist." Auch 2023 sei das Unternehmen wieder "DER Akteur im sozialen Wohnungsbau" gewesen, so Jung.
Für 2024 plane das Unternehmen Rekordinvestitionen von mehr als 200 Millionen Euro in den eigenen Bestand. 2023 waren es rund 122 Millionen Euro.
Gebaut wird aktuell unter anderem an der Gaußstraße, wo noch in diesem Jahr ein Komplex mit 123 Wohnungen fertiggestellt werden soll.


Auch an der Shakespearestraße, der Robert-Schumann-Straße, der Mockauer Straße und der Samuel-Lampel-Straße sind die Bauarbeiter am Werke. Die Fertigstellung ist dort jeweils für 2025 geplant.
Titelfoto: Montage: Silvio Bürger + LWB