Notstand in aufstrebendem Viertel: Leipzig-Stötteritz erstmals ohne Apotheke

Von Lutz Brose

Leipzig - Das bundesweite Apothekensterben hat nun auch Leipzig-Stötteritz voll erwischt. Nach über 100 Jahren steht der Stadtteil in Südost seit der Eingemeindung im Jahre 1910 bald ohne Apotheke da.

Die Arnika-Apotheke schloss bereits im Juni. Anwohner stehen ratlos vor den Türen.  © Lutz Brose

Am 21. Dezember gehen in der Viktoria Apotheke in der Ferdinand-Jost-Straße zum letzten Mal Medikamente über die Handverkaufstische. Damit schließt die älteste und gleichzeitig letzte Apotheke in dem aufstrebenden Ortsteil.

Zuvor gingen im Juni dieses Jahres in der Arnika-Apotheke und Anfang Dezember in der Arkaden-Apotheke (beide in Holzhäuser Straße) die Lichter aus.

Vor allem aus wirtschaftlichen Gründen geben die Inhaber heutzutage ihre Apotheke auf.

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Wurden vor einigen Jahren noch fette Ablösesummen für bestehende Apotheken gezahlt, war die Suche nach einem Nachfolger für die Viktoria-Apotheke vergeblich.

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Die Viktoria-Apotheke ist die letzte ihrer Art in Leipzig-Stötteritz ...  © Lutz Brose
... muss aber ebenfalls bald ihre Pforten schließen.  © Lutz Brose

Online-Angebote und E-Rezepte machen Apotheken das Leben schwer

Die Arkaden-Apotheke ist bereits komplett leer geräumt.  © Lutz Brose

Dabei wächst seit Jahren die Einwohnerzahl in Stötteritz rasant, kratzt an der 20.000er-Marke und gleicht einer größeren Kleinstadt. Zudem befinden sich mehrere Ärztehäuser mit dutzenden Praxen in unmittelbarer Nachbarschaft.

Das Internet mit beinahe unzähligen Online-Apotheken und die Leichtigkeit des E-Rezeptes dürfte die Entwicklung noch verschärfen. Für Stötteritz gibt es dennoch ein bisschen Hoffnung - diese ruht auf Irina Soloviova.

Die Apothekerin hat zwischenzeitlich die Arnika Apotheke übernommen und wartet wohl auf die Betriebserlaubnis der Landesdirektion Sachsen (LDS).

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Diese wurde dem Vorinhaber laut dem Internetportal "apotheke adhoc" wegen mehreren berufs- und strafrechtlichen Verstößen entzogen.

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