Neuer Player, neue Maßstäbe? Litfaßsäulen-Gigant übernimmt Leipzig
Von Lutz Brose
Leipzig - Leipzig hat einen neuen Stadtmöblierer! Bereits am 31. Oktober hat die Ströer-Gruppe den Erwerb von 100 Prozent der Geschäftsanteile an der RBL Media GmbH erfolgreich abgeschlossen.
RBL Media war erst vor fünf Jahren in Leipzig angetreten und hatte überraschend den Global-Player Wall/JC Decaux beim "Kampf" um die Werbekonzession der Stadt Leipzig aus dem Rennen geworfen.
Während die Franzosen Verträge unter anderm in New York, Rio, Tokio nachweisen konnten, zählten bis dato nur Aachen und Erfurt zu den Referenzen des jungen Außenwerbers aus Hückelhoven (heute Sitz in Aachen).
Trotzdem entschied sich der Stadtrat für den Nobody.
Die Skepsis in der Branche war groß. Schließlich galt es in kurzer Zeit fast 900 Fahrgastunterstände und weitere Werbeanlagen auf eigene Kosten aufzubauen, zu reinigen und instand zu setzen.
In dem Punkt hatte der Wall/JC Decaux die Messlatte sehr hoch gehängt. Doch RBL stand dem keinesfalls nach.
Stadtmöblierer RBL Media legt vor: Das hat sich in Leipzig getan
Die Fahrgastunterstände wurden rasch errichtet, Graffiti und Glasschäden an denselben schnell beseitigt.
In den letzten beiden Jahren wurden zudem 20 barrierefreie und selbstreinigende WC‘s im Stadtgebiet errichtet und die Digitalisierung von Werbeanlagen vorangetrieben.
Mit Grün- und Solardächern auf den Wartehäuschen wurde Stadtmobiliar neu definiert.
Jetzt hat Ströer das Zepter in der Hand. Die Ströer Gruppe aus Köln ist schon seit der Wende in Leipzig präsent, bewirtschaftet unter anderm Litfaßsäulen auf öffentlichem Grund und zählt zu den größten Außenwerber in Deutschland.
Das Unternehmen ging 2010 an die Börse, die Aktien notieren im MDAX. Die Ströer Gruppe ist breit aufgestellt und betreibt Außenwerbung, digitale Medien und Dialogmarketing sowie Angebote aus den Bereichen E-Commerce und Data as a Service miteinander.
Trotz des beeindruckenden Portfolios bleibt abzuwarten, ob der hohe Standard beim Stadtmobiliar in der Messestadt gehalten werden kann.
Titelfoto: Montage: Lutz Brose