Nach 23 Jahren: Bürger wollen Leipziger Löwen aus seinem "Verlies" befreien
Von Lutz Brose
Leipzig - Schon seit über 500 Jahren ist der Löwe das Wappentier von Leipzig. Seitdem ist der König der Tiere in der Stadt überall wiederzufinden - am Neuen Rathaus sowieso und seit Anfang der 1980er-Jahre auch an den ehemaligen Ortseingängen an der Prager, Delitzscher, Torgauer und Merseburger Straße sowie an der B2. Nur an einer Stelle fehlt er seit mehr als 20 Jahren.

Die Skulptur an der Merseburger Straße/Ludwig-Hupfeld-Straße musste 2002 wegen geänderten Eigentumsverhältnissen des betreffenden Grundstücks vom Sockel gehoben werden.
Daran erinnerte sich unlängst ein Rückmarsdorfer Bürger und bat seinen Ortschaftsrat, eine erneute Aufstellung zu prüfen. Dieser stellte dazu prompt einen Antrag, der in einer Ratsversammlung im März abgeschmettert worden ist.
Dennoch ließ die Stadt verlauten, dass eine Aufstellung der eingelagerten Löwenskulptur am Ortseingang von Rückmarsdorf grundsätzlich durch das Mobilitäts- und Tiefbauamt (MTA) betreut werden kann.
Allerdings bedarf es dazu einer Planung, um insbesondere die Verfügbarkeit einer städtischen Fläche an dieser Stelle zu prüfen. Geprüft wird nun schon seit 23 Jahren!

Wann wird der Leipziger Löwe wieder freigelassen?
Denn schon ein Jahr nach Rückbau des Löwen beteuerte die damalige Sprecherin des Planungsdezernats, dass eine Fläche in der Nähe des Löwen-Centers gefunden sei, aber noch behördliche Prüfungen laufen.
Seitdem schmort Leipzigs traurigster Löwe in seinem Verlies. Warum die Sache damals zum Erliegen kam, weiß heute im Rathaus auch keiner mehr.
Die Stadt teilte auf Anfrage mit, "dass dies jetzt [...] leider nicht mehr nachvollzogen werden kann. Die damals involvierten Mitarbeiter befinden sich auch bereits im Ruhestand."
Wie der Löwe in seinem Verlies ...
Titelfoto: Stadt Leipzig/Mobilitäts- und Tiefbauamt