Moderner, aber immer noch im geliebten DDR-Look: Leipzigs Paternoster läuft wieder!

Leipzig - Im Neuen Rathaus Leipzig wurde der Paternoster wieder in Betrieb genommen.

Burkhard Jung (66, SPD) nahm am Donnerstag im Neuen Rathaus in Leipzig den sogenannten Paternoster wieder in Betrieb.
Burkhard Jung (66, SPD) nahm am Donnerstag im Neuen Rathaus in Leipzig den sogenannten Paternoster wieder in Betrieb.  © Hendrik Schmidt/dpa

"Der Paternoster ist ein langjähriger, verdienter Mitarbeiter der Stadtverwaltung, den wir ungern
schon in den Ruhestand geschickt hätten", wird Oberbürgermeister Burkhard Jung (66, SPD) in einer Mitteilung der Stadtverwaltung zitiert.

Und weiter: "Wir haben ihm daher eine
ordentliche Kur gegönnt und können uns nun wieder auf seinen unermüdlichen Einsatz verlassen."

Der auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Aufzug - welcher bereits seit 1986 im Rathaus in Betrieb ist - musste nämlich in den vergangenen 1,5 Jahren für fast eine Million Euro saniert werden.

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Die Paternosteraufzüge sind inzwischen aufgrund der fehlenden Barrierefreiheit und potenziellen Sicherheitsmängel aus der Mode gekommen, sodass das Leipziger Exemplar eines der letzten seiner Art ist. Jung bezeichnet den Aufzug deshalb stolz als "wertvolles Denkmal".

Seinen Namen hat der Aufzug aufgrund der aneinanderhängenden Kabinen bekommen, welche an eine Gebetskette erinnern.

Die Anlage darf aus Sicherheitsgründen nur von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden.
Die Anlage darf aus Sicherheitsgründen nur von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt werden.  © Hendrik Schmidt/dpa

Leipziger Paternoster wurde für rund 900.000 Euro saniert

Die Kabinen sind an zwei Tragketten mit mehreren Zahnrädern befestigt und befördern ihre Passagiere im ständigen Umlaufbetrieb von Stockwerk zu Stockwerk.
Die Kabinen sind an zwei Tragketten mit mehreren Zahnrädern befestigt und befördern ihre Passagiere im ständigen Umlaufbetrieb von Stockwerk zu Stockwerk.  © Hendrik Schmidt/dpa

In den vergangenen Monaten wurden die Sprelacart-Oberflächen aus DDR-Zeiten im Leipziger Paternoster gründlich gereinigt, ausgebessert und teilweise auch ersetzt. Dabei lag der Fokus darauf, die 80er-Jahre-Optik beizubehalten und gleichzeitig so viel Substanz wie möglich zu erhalten.

In einer der 15 Kabinen wurden sogar die fast 40 Jahre alten - und teilweise schon sehr verschlissenen - Bodenbeläge beibehalten. Die neuen Böden der anderen Kabinen wurden laut der Stadt "nach historischem Vorbild" geschaffen.

Damit der Paternoster aber trotz aller Nostalgie im Jahr 2024 ankommt, mussten einige Modernisierungsarbeiten vorgenommen werden: So wurden Versorgungsleitungen, Stahlbauteile und alle anderen verschlissenen Objekte erneuert, dazu kommt eine energiesparende LED-Beleuchtung.

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Eine neue Steuerung inklusive Lichtschranke zur Überwachung der Kabinenzugänge sowie eine Schnittstelle zur Brandmeldeanlage sollen den Paternoster zudem ab sofort deutlich sicherer machen.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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