Markranstädt - Nach dem Tod eines 25-jährigen Radfahrers Anfang Oktober in Markranstädt hat am Montagnachmittag eine Mahnwache am Unfallort stattgefunden. Der ADFC und Angehörige des Toten positionierten ein sogenanntes Geisterrad - gleichzeitig kritisiert der Verein mangelnde Sicherheit an dem Ort.
Für die Kleinstadt nahe Leipzig wurde es das erste Geisterrad, das künftig mahnend eine Straße ziert. Die weißen Fahrräder markieren Orte, an denen Radfahrer bei Unfällen ums Leben gekommen sind.
Das weiß angemalte Rad wurde nach einer Schweigeminute auf der Leipziger Straße in Höhe des REWE-Parkplatzes aufgestellt.
Hier war Pier Angelo Licari am 10. Oktober von einem Auto erfasst worden, das gerade den Parkplatz verlassen wollte. Der junge Mann stürzte, geriet unter einen einfahrenden Lastwagen und wurde dabei getötet.
Laut ADFC war es nicht das erste Unglück an dieser Stelle. Demnach sollen bereits in der Vergangenheit mehrere Unfälle für diese Einfahrt dokumentiert sein.
Keine Todesopfer mehr im Straßenverkehr
Der Radfahrer war zum Zeitpunkt des Unfalls in Richtung Leipzig unterwegs. Eine für Radler markierte Spur endet dort bereits einige Hundert Meter zuvor an der Nordstraße. Von da an müssen sich motorisierter Verkehr und Radfahrer eine Fahrbahn teilen oder die Radler auf dem Gehweg fahren.
"Auf den Parkplatz abbiegende Fahrzeugführer wie auch in die Leipziger Straße einfahrende Autofahrer werden bisher nicht ausreichend auf querende Radfahrende hingewiesen", kritisiert der ADFC.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club setzt sich nach wie vor für eine sichere Verkehrsinfrastruktur ein. Dazu gehört das Vision Zero genannte präventive Planungsprinzip, dessen Ziel es ist, dass kein Mensch im Straßenverkehr zu Tode kommen soll.
Neben Mitgliedern des ADFC waren auch Angehörige und Freunde des 25-Jährigen vor Ort, die mit einer Spendenaktion Geld für die Beerdigung von Pier Angelo Licari sammeln wollen.
Erstmeldung vom 3. November 2024, 12.16 Uhr, aktualisiert am 4. November, 17.36 Uhr