LVB-Elektrobus abgeschleppt: War es zu heiß in Leipzig?

Leipzig - Das passiert auch nicht alle Tage: Am vergangenen Freitagnachmittag wurde im Stadtteil Plagwitz ein Linienbus der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) abgeschleppt. Fiel das E-Fahrzeug etwa der Hitze zum Opfer oder was war da los?

Ein Elektrobus der LVB konnte am Freitag seine Fahrt nicht fortsetzen und musste abgeschleppt werden.
Ein Elektrobus der LVB konnte am Freitag seine Fahrt nicht fortsetzen und musste abgeschleppt werden.  © Lutz Brose

Die wichtigste Information gleich vorweg: Einen Unfall gab es glücklicherweise nicht, Fahrer und Passagieren geht es also gut.

Bei dem betroffenen Fahrzeug handelt es sich um einen Elektrobus, der gerade mal ein gutes Jahr in Betrieb ist und bislang rund 65.000 Kilometer zurückgelegt hat. Zuletzt sollen aus verschiedenen Gründen immer häufiger wieder Dieselfahrzeuge zum Einsatz gekommen sein, nachdem E-Busse ausgefallen waren.

Doch wie kommt es zu Ausfällen wie diesen? Hat es etwas mit den wochenlang andauernden hohen Temperaturen zu tun? TAG24 hat bei den Verkehrsbetrieben nachgefragt.

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Normalerweise haben die E-Busse eine Reichweite von circa 150 Kilometern, 250 Kilometer bei Gelenkbussen, erklärt LVB-Sprecher Marc Backhaus im Gespräch. Sie seien zudem jeden Tag rund 18 Stunden lang im Einsatz.

"Dass es bei solch einer Laufzeit zu Defekten kommen kann, ist leider nicht auszuschließen." Die Reichweite sei jedoch außerdem auch abhängig von Faktoren wie Klima oder der Heizung im Bus.

Ausfälle von E-Bussen nicht nur wegen technischer Defekte

Das Fahrzeug wurde zur Diagnose in den Bushof Lindenau gebracht.
Das Fahrzeug wurde zur Diagnose in den Bushof Lindenau gebracht.  © Lutz Brose

Im Fall von Freitag war der Bus bereits seit 4.37 Uhr am frühen Morgen im Einsatz, zum Zeitpunkt des Defekts am Nachmittag sei er jedoch noch zu 95 Prozent geladen gewesen.

Er wurde in die Werkstatt am Bushof Lindenau gebracht, eine abschließende Diagnose steht noch aus. Man vermutet aber, dass es einen Fehler im 24-Volt-Bordnetz gab, wo die gesamte Elektronik eines Fahrzeugs zusammenläuft. "Das kann bei allen Fahrzeugen passieren, egal welcher Antrieb", so Backhaus.

Unabhängig davon werden die Busse aller 30.000 Kilometer, spätestens jedoch alle drei Monate gewartet. Dass trotzdem jederzeit etwas kaputtgehen kann, wissen Autofahrer aus eigener Erfahrung.

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Doch nicht nur technische Defekte wie kaputte Luftkissen – diese dienen zur seitlichen Absenkung der Busse, damit Fahrgäste problemlos ein- und aussteigen können – und Klimaanlagen können zu Ausfällen führen, auch beispielsweise Vandalismus komme immer wieder vor.

Erst im Frühjahr wurden neue Dieselfahrzeuge als Ergänzung angeschafft.
Erst im Frühjahr wurden neue Dieselfahrzeuge als Ergänzung angeschafft.  © Lutz Brose

Und so können die Leipziger froh sein, dass erst vor wenigen Monaten neue Dieselfahrzeuge als Ergänzung angeschafft wurden, die die kaputten Elektrobusse vorübergehend ersetzen können.

Titelfoto: Lutz Brose

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