Leipzig will Parkchaos am RB-Stadion bekämpfen: Erste Maßnahmen sollen im Januar greifen
Leipzig - Die Messestadt will die Parksituation rund um die Red-Bull-Arena verbessern. Ein ganzer Katalog an Maßnahmen soll dem Chaos rund um das Stadion, gerade bei Heimspielen von RB Leipzig, künftig entgegenwirken. Das Ziel: Statt rund um Arena und Sportforum sollen Autofahrer endlich auf Park&Ride-Plätzen, in Parkhäusern und Tiefgaragen parken.
"Mit der aktuellen Situation kann man schlicht nicht zufrieden sein", erklärte Leipzigs Ordnungsamt auf eine Anfrage von TAG24 zu den geplanten Maßnahmen und warum diese nun so schnell umgesetzt werden.
Das aktuell größte Problem: Die Anreise mit dem Pkw.
Diese würde nicht nur Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken nach sich ziehen, die unendliche Suche nach einem Parkplatz verursache zudem Störungen im Verkehrsfluss. "Dabei kommt es zu Behinderungen des ÖPNV, Gefährdungen schwächerer Verkehrsteilnehmer und zu negativen Folgen für Grünbereiche sowie zu vermeidbarem Lärm und Abgasen."
Bis Ende des Jahres soll Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD) dem Stadtrat ein Sofortmaßnahmenprogramm zur Bewältigung der Parksituation vorlegen. Unter anderem darin enthalten:
- Die Bildung eines Runden Tisches mit Vertretern aus Politik, Polizei, RB Leipzig, Arena und Fanverbänden, um die Umsetzung des Verkehrskonzepts zu gewährleisten,
- die Sicherung kritischer Bereiche, sodass Fahrzeuge nicht mehr in Landschaftsschutzgebiete einfahren können,
- bessere Ausweisung des Verkehrsleitinformationssystems im Internet und die
- Vorlage eines Konzepts zum weiteren Ausbau der Park&Ride-Plätze (P&R).
Zuletzt hatten Polizei und Ordnungsamt verstärkt Kontrollen rund um die Arena und das Sportforum durchgeführt. Die Zahl der registrierten Ordnungswidrigkeiten habe sich dabei immer wieder im Bereich zwischen rund 250 und 300 Feststellungen bewegt.
Wird das Park&Ride-System künftig digitalisiert?
Wie sich die Zahl der Vergehen in Folge der Maßnahmen verändert, könne nicht vorhergesagt werden. "Zunächst muss das Ziel sein, dass so viele Personen wie möglich die legalen Parkmöglichkeiten - entweder P&R-Plätze oder Parkhäuser und Tiefgaragen - nutzen", so das Ordnungsamt.
Erste Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sollen bereits bis zur Bundesliga-Partie zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München am 20. Januar, dem ersten Heimspiel der Roten Bullen nach WM und Winterpause, umgesetzt werden. Um welche Maßnahmen es sich dabei handelt, blieb zunächst jedoch offen.
Auch im Stadtrat am Mittwoch was das Park&Ride-System wieder auf der Tagesordnung. So hatte die Linke nach einer Bewertung des Systems sowie dessen digitaler Weiterentwicklung in den nächsten Jahren gefragt.
Laut Antwort des Stadt- und Tiefbauamtes sei das Park&Ride-System demnach ein "wichtiger Baustein zur Förderung des Umweltverbundes", die gewünschte Nachfrage werde jedoch nur noch punktuell erreicht. Eine Verbesserung sei deshalb bereits angedacht. "Dabei geht es neben der Schaffung von mehr Angeboten vor allem darum, die bestehenden Angebote besser auszulasten."
Wichtiger als die Digitalisierung sei es dabei, das System "in ein gesamtstädtisches Konzept für den ruhenden Verkehr" einzubinden. Dieses wolle die Stadtverwaltung in 2023 erarbeiten.
Titelfoto: News5 / Grube