"Leipzig nimmt Platz" stoppt Proteste gegen Montagsdemos: Das steckt dahinter
Leipzig - Seit Monaten finden in Leipzig rechte und regierungskritische "Montagsdemonstrationen" statt. Das Bündnis "Leipzig nimmt Platz" organisierte stets den linken Gegenprotest - bis jetzt.
In einer Pressemitteilung erklärte das Bündnis, dass die am gestrigen Montag durchgeführte Demo "Nie wieder Montag!" vorerst die letzte gewesen sein soll.
"Der 'Wutwinter' 'ist lange vorbei und die Rechten sind montags wieder deutlich weniger geworden, aktuell laufen noch circa 50 bis 100 Personen jede Woche durch die Innenstadt und um den Ring", hieß es in dem Beitrag. Der Protest gegen die Aufmärsche sei zwar natürlich wichtig, allerdings auch zeit- und arbeitsintensiv.
Weiter schrieb "Leipzig nimmt Platz": "Zusätzlich vermittelt er den rechten Überresten auf der Straße den Eindruck, wichtiger zu sein, als sie sind. Wir möchten ihnen keinerlei Anreiz geben, montags weiter auf die Straße zu gehen."
Gleichzeitig kritisiert das Bündnis auch die Polizei, die sich dem linken Protest seit Monaten "mit hoher Gewalt und unglaublich vielen Maßnahmen" gegenüberstelle: "Das individuelle Repressionsrisiko ist so hoch, dass dem keine Person auf Dauer standhalten kann."
Anstatt also künftig Kräfte für den Protest gegen "Montagsdemos" zu mobilisieren, wollen die Verantwortlichen ihren Fokus eher auf Aktionen gegen AfD, Freie Sachsen und andere rechtspopulistische Parteien richten.
"Nichtsdestotrotz behalten wir das montägliche Geschehen im Auge und werden selbstverständlich bei größeren Aufmärschen Initiative ergreifen", so das Versprechen von "Leipzig nimmt Platz".
Titelfoto: Jan Woitas/dpa