Leipzig investiert Millionen: Gasthaus "Zum Coffe Baum" offiziell eröffnet
Leipzig - Lange hat Leipzig darauf hingefiebert, am Freitag war es endlich so weit: Das Gasthaus "Zum Coffe Baum" hat wieder geöffnet. Jetzt wurde Deutschlands ältestes Kaffeehaus auch offiziell an die Pächter übergeben.

Mehr als sechs Jahre nach Schließung des Traditionslokals werden wieder Gäste aus aller Welt empfangen, Kaffee ausgeschenkt und leckeres Essen serviert.
Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke verkündete gemeinsam mit dem Bauverantwortlichen Dr. Ansgar Scholz vom Kulturamt am Dienstag vor versammelter Presse ganz offiziell die Übergabe der historischen Räumlichkeiten an die Gastronomen Henrik Dantz (53) und Sven Gerling (52).
"Die Wiedereröffnung dieses historischen Gasthauses wurde von den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von den Gästen unserer Stadt lange herbeigesehnt", sagte Jennicke. Es sei ein Highlight an sächsischer Kultur, das Leipzig da zu bieten habe.
Es habe viele Verzögerungen gegeben, weshalb sie sich jetzt umso mehr freue, das Gasthaus in die Hände der beiden Unternehmer zu geben. "Ich wünsche Ihnen und uns ein allzeit gut besuchtes Haus."
"Wir sind uns dieser verantwortungsvollen und anspruchsvollen Aufgabe bewusst, hier die Geschichte eines so tollen Hauses mit so langer Tradition fortführen zu dürfen", so Henrik Dantz. "Wir freuen uns nun endlich auf unsere Gäste und hoffen, dass wir die Erwartungen erfüllen können."



Umbau dauerte sechs Jahre und kostete 3,8 Millionen statt 250.000 Euro

Gleichzeitig bedankten er und sein Partner sich bei allen Beteiligten und Firmen, die beim langwierigen Um- und Ausbau geholfen haben.
Auch der frühere Pächter des Coffe Baum, Peter Steffen, ließ es sich nicht nehmen, seine Nachfolger zu beglückwünschen. Er übergab ihnen das Gästebuch, das schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel hat und in dem viele bekannte Gäste zu finden sind. Es soll auch jetzt weitergeführt werden.
Bis zur Wiedereröffnung war es ein langer Weg. Ursprünglich sei laut Jennicke geplant gewesen, das Gasthaus mit 250.000 Euro etwas auf Vordermann zu bringen. "Daraus sind 3,8 Millionen Euro geworden" - davon hat der Freistaat Sachsen rund eine Million gefördert.
Die komplette Haustechnik habe instandgesetzt sowie bauliche Defizite und andere Mängel beseitigt werden müssen, um den Museums- und Restaurantbetrieb in dem mehr als 400 Jahre alten Haus überhaupt wieder aufnehmen zu können.


Knapp 50 Mitarbeiter werden sich in Zukunft um das Wohl ihrer Gäste kümmern, Kaffee aus Bohnen eines regionalen Rösters, Kuchen aus der hauseigenen Konditorei und sächsische Spezialitäten servieren.
Titelfoto: Christian Grube