Leipzig fehlen etwa 20.000 Einwohner: Dieser Verzähler kann Folgen haben!

Leipzig - Doch nicht so groß: Nach den Ergebnissen des Zensus 2022 "fehlen" Leipzig 20.000 Einwohner. Jetzt wurden die Ergebnisse bestätigt. Die bevölkerungsreichste Stadt in Sachsen bleibt Leipzig damit dennoch. Spitzenreiter ist die Messestadt aber auch in einer anderen Kategorie.

Rund 20.000 Einwohner hat die Messestadt zu viel auf dem Zettel. Das macht das Gedränge in der Innenstadt nicht erträglicher, aber das Stadtsäckel leichter.
Rund 20.000 Einwohner hat die Messestadt zu viel auf dem Zettel. Das macht das Gedränge in der Innenstadt nicht erträglicher, aber das Stadtsäckel leichter.  © imago/Christian Grube

Zum Stichtag 15. Mai 2022 lebten laut der bundesweit durchgeführten Volkszählung genau 598.899 Menschen in Leipzig.

Die Ordnungsämter der "Boomtown" wiesen die Bevölkerungszahl jedoch mit knapp 620.000 Einwohnern aus (Abweichung: 2,1 Prozent). Die Differenz ist bares Geld wert. Denn pro Einwohner gibt es sogenannte Zuweisungen, die anhand der Zensuszahlen berechnet werden. Deshalb prüft die Stadt einen eventuellen Widerspruch.

Genauer wurden die Melderegister offenbar in der Landeshauptstadt geführt. In Dresden wohnten zum Stichtag 557.782 Menschen und damit rund 2200 Einwohner weniger als in den Meldebehörden verzeichnet (Abweichung: 0,4  Prozent).

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In Chemnitz ist die Abweichung mit 2,4 Prozent sogar noch höher als in der Messestadt.

Leipzigs OB Burkhard Jung (66, SPD) - seine Verwaltung hat noch nicht entschieden, ob sie gegen den Zensus-Bescheid Widerspruch einlegt.
Leipzigs OB Burkhard Jung (66, SPD) - seine Verwaltung hat noch nicht entschieden, ob sie gegen den Zensus-Bescheid Widerspruch einlegt.  © dpa/Sebastian Kahnert
Der ganz große Hype ist vorbei, Leipzig ist immer noch da und immer noch beliebt. Was machen da ein paar Tausend Einwohner weniger?
Der ganz große Hype ist vorbei, Leipzig ist immer noch da und immer noch beliebt. Was machen da ein paar Tausend Einwohner weniger?  © dpa/Jan Woitas

Die meisten Pendler in Sachsen arbeiten in Leipzig

Das ist Spitze in Sachsen: Mehr als 100.000 Menschen fuhren 2023 zur Arbeit nach Leipzig, darunter auch 2876 Erwerbstätige aus Dresden.
Das ist Spitze in Sachsen: Mehr als 100.000 Menschen fuhren 2023 zur Arbeit nach Leipzig, darunter auch 2876 Erwerbstätige aus Dresden.  © dpa/Jan Woitas

Für ganz Sachsen müssen die Einwohnerzahlen um 0,9 Prozent nach unten korrigiert werden. In diesem Fall bedeutet das jedoch nicht gleichzeitig weniger Geld, wie das ifo-Institut errechnet hat.

Denn für die Höhe der Zuweisungen ist nicht die absolute Einwohnerzahl entscheidend, sondern der relative Einwohneranteil des Bundeslandes an der deutschen Gesamtbevölkerung. In Sachsen sind die Zahlen mit 1,03 Prozent weniger stark rückläufig als der Wert für ganz Deutschland (-1,6 Prozent). Deshalb steigen die Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich für den Freistaat sogar.

Leipzig bleibt aber nicht nur die einwohnerreichste Stadt Sachsens, sie zählt auch die meisten Einpendler im Freistaat, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervorgeht.

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Genau 118.877 Menschen fuhren 2023 täglich zur Arbeit in die Stadt an der Pleiße. Die meisten kamen übrigens aus der Nachbarstadt Halle/Saale (Sachsen-Anhalt), aber auch Einpendelnde aus dem Ausland (1751 Personen) sind darunter, die meisten aus Polen (1373 Personen).

Die wenigsten von ihnen dürften ihren Arbeitsweg täglich zurücklegen.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert, dpa/Jan Woitas

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