"Black Triangle" soll neues Kulturzentrum in Leipzig werden

Leipzig - Seit Mitte Januar stand das Areal leer, nun soll auf dem ehemals besetzten Gelände des Gleisdreiecks im Leipziger Süden, dem "Black Triangle", ein kulturelles Zentrum entstehen.

Im UT Connewitz klärten die neuen Inhaber des Areals über ihre Pläne auf.
Im UT Connewitz klärten die neuen Inhaber des Areals über ihre Pläne auf.  © Birthe Kleemann

Darüber informierten die Verantwortlichen am Dienstagabend bei einer Veranstaltung im UT Connewitz. In Zukunft sollen auf dem Gelände sowohl Clubs ihre Türen öffnen, als auch Freiräume für Künstler, Werkstätten, Projektideen und Initiativen zur Verfügung stehen.

Vier neue Besitzer haben sich Ende Januar zusammengefunden: Die Distillery, der TV Club, die Galerie KUB sowie der Freiraum e.V. Die Gruppe möchte auf dem ehemaligen Bahn-Areal einen Raum für Kunst und Kultur schaffen.

Schon länger ist bekannt, dass die "Tille" und der TV Club von ihren bisherigen Standorten weichen müssen, um Platz für neue Wohngebiete zu machen. Seit 1995 bestand die Distillery in der Kurt-Eisner-Straße in der Leipziger Südvorstadt. Wegen der Bebauung des Freiraums hinter dem Bayerischen Bahnhof muss der Club nun ausziehen (TAG24 berichtete).

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Ähnlich ergeht es dem TV Club im Leipziger Norden. So wie bereits das So&So muss auch der alteingesessene Verein wegen des neuen Wohnviertels auf dem Euritzscher Freiladebahnhof seinen Standort verlassen. Mit dem "Schmerzensgeld", das die vertriebenen Clubs von der Stadtbau AG bekamen, kauften sie als neu gegründete "Gleisdreieck GmbH" das Areal im Leipziger Süden.

"Ein Raum für Kreative"

Seit Juni 2016 wurde das Gelände als soziokulturelles Zentrum betrieben.
Seit Juni 2016 wurde das Gelände als soziokulturelles Zentrum betrieben.  © DPA

"Es gab viele, die dieses Filetstück kaufen wollten", so "Tille"-Besitzer Steffen Kache. Nach der Räumung des "Black Triangle" sei die Stadt auf beide Clubs zugekommen und habe den Vorschlag gemacht, das Gleisdreieck als zukünftigen Standort zu nutzen, Kache sieht in der Zukunft auch Proberäume und Künstler-Ateliers in dem Komplex.

Das wollen auch die Galerie KUB sowie der Freiraum e.V. fördern. Es ginge vor allem um Teilhabe - darum, dass sich jeder mit seiner Idee einbringen könne. Ob als gemeinnützige Bibliothek, Werkstätten, Musikräume, Ateliers oder sogar als Kino - die Räume sollen vielfältigen Projekten zur Verfügung stehen, so Leo und Patrice vom Freiräume e.V.

Um dies zu ermöglichen, wird die Gruppe die "Leipziger Club- und Kulturstiftung" gründen. So soll sichergestellt werden, dass die Vereine nicht erneut vertrieben werden können. Die Genehmigung der Stiftung stehe derzeit noch aus, so Kache. Ist die Bewilligung durch, wird das Gelände durch die GmbH an die Stiftung überführt.

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Doch das Projekt stößt nicht nur auf positive Reaktionen. Anwohner und Besitzer von Kleingärten, die sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe befinden, fürchten Lärm und ständiges Partyvolk direkt vor der Haustür. Viele hätten erst durch die Medien von dem Projekt erfahren, fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Auch einige der ehemaligen Besetzer des "Black Triangle" blicken skeptisch auf die neuen Planungen für das Gelände. Wie versichert wurde, sollen Gespräche stattfinden, man wolle jeden einbeziehen.

Mitte Januar durchsuchte die Polizei das seit 2016 besetzte Areal (TAG24 berichtete), fand allerdings niemanden vor Ort vor. Einen Tag später marschierten Hunderte im Protest gegen die Räumung des "Black Triangle" durch den Süden.

Bis zur neuen Nutzung besteht noch Rede- und Planungsbedarf. Auch ist das Gelände teilweise durch Schadstoffe belastet, einige Gebäude dürfen derzeit nicht betreten werden. Eins aber steht schon fest: Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr starten.

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