Alles aus fürs Valentino in den Höfen am Brühl! Italiener wäre "gerne noch 20 Jahre" geblieben
Leipzig - Jahrelang war das Restaurant Valentino aus den Höfen am Brühl in der Leipziger Innenstadt nicht mehr wegzudenken. Doch wo einst die Tische und Schirme des Italieners standen, herrscht nun gähnende Leere.
Wäre es nach Valentino-Inhaber Giuseppe Nirta gegangen, hätte der Betrieb in den Höfen am Brühl gut und gerne "noch 20 Jahre" weitergeführt werden können.
Das scheint aber nicht den Plänen des Center-Eigentümers, der Unibail-Rodamco-Westfield (URW), entsprochen zu haben, wie TAG24 von Francesco Di Caro vom Valentino erfuhr.
Immer wieder habe es Ansagen vonseiten des Immobilienunternehmens gegeben, dass eine Verlängerung der bisherigen Valentino-Mietverhältnisse nicht möglich sei, so Di Caro weiter. Stattdessen sollte das Restaurant auf eine andere Fläche innerhalb des Centers umziehen.
Da diese Lage aber nicht Nirtas Vorstellungen entsprach, habe man angefangen, sich nach einer neuen Fläche abseits der Höfe umzusehen. Überhaupt sei die Kommunikation zwischen den beiden Parteien oftmals recht zäh verlaufen, so Di Caro, weshalb ein Umzug letztendlich auch im Sinne des Restaurants gewesen sei.
Mögliche Spannungen zwischen den Höfen und dem Valentino dementierte Center-Managerin Tetiana Herberger auf TAG24-Anfrage: "Die Zusammenarbeit mit dem Valentino-Restaurant war durchweg von professioneller und konstruktiver Zusammenarbeit geprägt. Die schlussendliche Entscheidung wurde einvernehmlich getroffen."
Und: "Wir bedauern, dass das italienische Restaurant Valentino unser Center verlassen hat."
Das Valentino bleibt den Leipzigerinnen und Leipzigern weiterhin erhalten
Die Verhandlungen mit der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) zogen sich über zwei Jahre, bis im Juli nun endlich alles in trockenen Tüchern und klar war: Das "neue" Valentino wird in der Reichsstraße gegenüber vom Steigenberger Hotel zu Hause sein.
Die Eröffnung erfolgte bereits am 1. September. Zuvor empfing das inzwischen geschlossene Pepperhouse dort seine Gäste.
Der neue "sensationelle" Standort bringe neben einer großen Außenterrasse auch den Vorteil mit sich, nicht von den "wirtschaftlichen Grenzen" eines Betriebes innerhalb des Centers betroffen zu sein. Zwar hatte das Valentino auch über die Öffnungszeiten der Höfe am Brühl hinaus geöffnet, nach 20 Uhr sank die Frequenz der Besucher dann aber oftmals deutlich. Das ist jetzt anders.
"Manchmal schließt sich eine Tür und eine schönere öffnet sich", zeigte sich Di Caro im TAG24-Gespräch mehr als zufrieden über die Entwicklung.
Und auch die Höfe am Brühl blicken in die Zukunft: Laut Herberger sollen demnach die ehemalige Valentino- sowie Oil-&-Vinegar-Flächen zusammengelegt werden, um den Fashionstores Pull&Bear und Bershka Platz zu bieten.
Titelfoto: Montage Nico Zeißler ; Juliane Bonkowski