Keine Autos im Wohngebiet: "Superblock" an der Eisenbahnstraße wird trotz Kritik ausgeweitet

Leipzig - Leipzigs "Superblock" im Osten der Stadt wird ab Mitte September ausgeweitet - für Autos ist das Wohngebiet nördlich der Eisenbahnstraße dann (beinahe) tabu. Um den Unmut der Anwohner zu mildern, hat die Stadt weitere Beteiligungsformate geplant.

Im Mai 2023 wurde der erste "Superblock" in der Leipziger Hildegardstraße eingerichtet.
Im Mai 2023 wurde der erste "Superblock" in der Leipziger Hildegardstraße eingerichtet.  © Anke Brod

Den Angaben des Verkehrs- und Tiefbauamts nach werden ab dem 16. September Poller im Bereich zwischen Hermann-Liebmann-Straße und der Bennigsenstraße aufgestellt. Außerdem wird es sogenannte Dialogsperren an den Kreuzungen der Mariannenstraße/Hildegardstraße und der Ludwigstraße/Elisabethstraße geben.

Mit den Maßnahmen wird der Versuch des ersten "Superblocks" in der Hildegardstraße ausgeweitet - Ziel ist es, dass künftig weniger Autos durch das Wohngebiet über der Eisenbahnstraße fahren und die Nachbarschaft somit sicherer und lebenswerter wird. Radverkehr kann das Wohngebiet weiterhin problemlos durchqueren.

Ausnahmen im motorisierten Verkehr gibt es für Gewerbetreibende, für die in der Hildegardstraße, Elisabethstraße und Idastraße drei Lade- und Lieferzonen eingerichtet werden. Diese sind mit speziellen Piktogrammen ausgeschildert, die Falschparker verhindern soll.

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Zudem werden 16 Kurzzeitparkplätze markiert, etwa für Kunden, Besucherinnen und Mitarbeiter von Pflegediensten.

Nachbarschaft soll in Gestaltung des "Superblocks" einbezogen werden

Durch das Errichten der verkehrsberuhigten Zone wird der Auto- und Lieferverkehr stark eingeschränkt.
Durch das Errichten der verkehrsberuhigten Zone wird der Auto- und Lieferverkehr stark eingeschränkt.  © Anna Gumbert

"Mit Informationszetteln auf Deutsch und Englisch werden derzeit die rund 2500 Anwohnerinnen und Anwohner zu den Änderungen informiert", so das Verkehrs- und Tiefbauamt weiter. Außerdem seien weitere Beteiligungsformate geplant - etwa zu der Frage, wie die verkehrsberuhigten Straßenabschnitte in dem Gebiet aussehen sollen.

Der "Superblock" in der Hildegardstraße hatte nicht nur für Begeisterung in der Nachbarschaft gesorgt. "Das wird gezielt hier gemacht, weil man auf wenige Menschen stößt, die Kontra geben können - ein anderes Viertel wäre dafür besser geeignet als eines, das aus der migrantischen Arbeiterklasse besteht, die auf Nutzfahrzeuge angewiesen ist", so ein kritischer Anwohner im April im Gespräch mit TAG24.

Für 2025 sind bereits weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Leipzigs Osten geplant.

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Unter anderem soll die Ludwigstraße zur Fahrradstraße und ein Teil der Schulze-Delitzsch-Straße ebenfalls für den Auto-Verkehr gesperrt werden.

Titelfoto: Anke Brod

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