Im Kampf gegen die Zeit: Große Rettungsübung auf Cospudener See
Markkleeberg - Havarie auf dem Cospudener See. Ein Motorbrand bricht auf einem Boot aus, während sich 30 Personen, einige davon schwer verletzt, mitten auf dem Wasser befinden. Jede Minute zählt. Um im Notfall richtig reagieren zu können, wurde genau dieses Szenario am heutigen Samstag in Markkleeberg geübt.
Es ist das erste Mal, dass eine Rettungsübung dieser Größenordnung auf dem Cossi stattfindet, erklärt Ariane Mohr vom DRK Kreisverband Leipzig-Stadt e. V. Die simulierte Havarie hält sie für "unheimlich wichtig", gerade bei dem wachsenden Wassertourismus.
Die Kreisleiterin der Wasserwacht des DRK Leipzig-Stadt, Dr. Steffi Hesse, erklärt TAG24, dass das Ziel dieser Übung darin bestehe, das Zusammenspiel der Rettungskräfte in einer solchen Notfallsituation zu testen. Dabei sollen mögliche Probleme identifiziert und anschließend verbessert werden.
Und Rettungskräfte nahmen einige teil. Neben der Wasserwacht, die das Ereignis organisierte, waren auch die DLRG Leipzig sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Zwenkau, Großpösna und Markkleeberg Ost und West vertreten.
Markkleebergs Bürgermeister Olaf Schlegel war am Samstag nicht nur persönlich vor Ort, sondern hat die Aktion sogar zum Teil mit organisiert, berichtet er TAG24.
Verbrennungen, Knochenbrüche und Rauchgasvergiftungen: So lief die simulierte Rettungsaktion ab
Das Schiff MS Cospuden verließ gegen 8.25 Uhr mit 30 Passagieren den Hafen.
Keine fünf Minuten später wurde der gespielte Notruf abgesetzt. Es gab einen Motorbrand, dieser konnte zwar gelöscht werden, jedoch sei das Schiff nicht mehr fahrtauglich.
An Bord befanden sich Verletzte mit Platzwunden, Knochenbrüchen und Verbrennungen sowie eine Schwangere, eine Person mit Rauchgasvergiftung und eine Rollstuhlfahrerin. Zusätzlich sprangen drei Personen vom Schiff, um an Land zu schwimmen.
Für die Rettungskräfte keine einfache Aufgabe - sollte es aber auch nicht sein, schließlich übten sie für den Ernstfall.
Während Olaf Schlegel das Geschehen aufmerksam beobachtete, gab er zu bedenken: "Es dauert doch relativ lange." Auch Dr. Steffi Hesse bemerkt: "Im richtigen Ernstfall sollte es schneller gehen."
Doch sie ist keineswegs unzufrieden. Bereits etwa zehn Minuten nach dem Notruf kam die Feuerwehr Markkleeberg West als Erstes am verunfallten Schiff an und gegen 9.40 Uhr wurden auch die letzten Passagiere von der MS Cospuden gerettet.
Nun geht es darum, die Rettungsübung auszuwerten und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, erklärt Ariane Mohr.
Titelfoto: Silvio Bürger