"Querdenken"-Jahrestag: "Bürgerbewegung" will erneut Tausende Protestler versammeln

Leipzig - Am 7. November 2020 geriet eine Demonstration der "Querdenken"-Bewegung in Leipzig mit mehreren Zehntausend Teilnehmern aus dem Ruder. Teilnehmer durchbrachen Polizeiketten, griffen Medienvertreter an. Drei Jahre nach den Ausschreitungen will nun die "Bürgerbewegung Leipzig" nun wieder Tausende Menschen auf dem Augustusplatz versammeln.

Teilnehmer der "Querdenken"-Demo 2020 vor dem Wintergartenhaus, wo sie kurz darauf eine Polizeikette durchbrachen. Am Samstag will die als rechtsextremistisch eingestufte "Bürgerbewegung Leipzig" den Jahrestag der Proteste begehen.
Teilnehmer der "Querdenken"-Demo 2020 vor dem Wintergartenhaus, wo sie kurz darauf eine Polizeikette durchbrachen. Am Samstag will die als rechtsextremistisch eingestufte "Bürgerbewegung Leipzig" den Jahrestag der Proteste begehen.

Wie Leipzigs Stadtverwaltung am Freitag bekannt gab, hat die Bewegung für Samstag eine Demo unter dem Motto "Aufbruch 2023" angemeldet. Start ist demnach um 14 Uhr. Erwartet werden etwa 5000 Teilnehmer.

Für 17 Uhr sei zudem ein Aufmarsch unter dem gleichen Motto mit bis zu 3000 Teilnehmern geplant. Die Demo soll dabei einmal rund um den gesamten Ring laufen. Ein Vorhaben, das die "Querdenker" bei der Demo 2020 ins Auge gefasst hatten - und welches damals untersagt worden war.

Die Corona-Gegner liefen trotzdem los, durchbrachen am Wintergartenhochhaus sogar noch eine Polizeikette, bevor sie gestoppt werden konnten. Leipzigs damaliger Polizeipräsident Torsten Schulze räumte in den darauffolgenden Tagen ein teilweises Scheitern des Polizeieinsatzes ein.

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Auf Kanälen wie beispielsweise Telegram, so berichtete die "Leipziger Volkszeitung", wirbt die als rechtsextremistisch eingestufte "Bürgerbewegung" schon seit Wochen für "Aufbruch 2023" und soll dabei immer wieder auf die Demo vom 7. November 2020 verweisen.

Ob die angekündigten 5000 Teilnehmer tatsächlich kommen, sei allerdings unklar. Die Polizei bereite sich auf ein dynamisches Demo-Geschehen vor. Das Netzwerk "Leipzig nimmt Platz" hat bereits zum Gegenprotest aufgerufen.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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