Harthkanal bei Leipzig: Jetzt will der Freistaat das Tourismus-Projekt voranbringen

Leipzig - Seit Anfang des Jahres steht fest, dass der Harthkanal im Leipziger Neuseenland nicht so gebaut wird wie lange geplant. Doch die Verantwortlichen in der Region wollen die Hoffnung für das wichtige Tourismus-Projekt noch nicht ganz aufgeben.

Die Baustelle für den zukünftigen Harthkanal zwischen dem Zwenkauer See (vorn) und dem Cospudener See. Eigentlich war geplant, dass den Kanal einmal Schiffe passieren sollen. Seit Anfang des Jahres steht jedoch fest, dass daraus nichts wird.
Die Baustelle für den zukünftigen Harthkanal zwischen dem Zwenkauer See (vorn) und dem Cospudener See. Eigentlich war geplant, dass den Kanal einmal Schiffe passieren sollen. Seit Anfang des Jahres steht jedoch fest, dass daraus nichts wird.  © Jan Woitas/dpa

Die Touristiker in der Region Leipzig halten an der Idee eines schiffbaren Kanals zwischen dem Cospudener und dem Zwenkauer See südlich von Leipzig fest. Wie der Landrat des Landkreises Leipzig, Henry Graichen (46, CDU), sagte, soll jetzt eine Machbarkeitsstudie zu dem sogenannten Harthkanal durchgeführt werden. Die sächsische Landesregierung habe dafür Unterstützung zugesagt.

Der Kanal zwischen den beiden Tagebau-Seen war lange geplant worden. Anfang des Jahres erteilte der Bergbausanierer LMBV dem Projekt jedoch eine Absage. Der Grund: Ein Kanal, der Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft vereint und noch dazu von Ausflugsbooten befahren werden kann, würde viel zu teuer werden.

Statt einst geplanter 10 Millionen war zuletzt von Baukosten von 150 oder 160 Millionen Euro die Rede. Die LBMV will jetzt nur noch einen sogenannten Überleiter vom Zwenkauer zum Cospudener See, ein technisches Bauwerk zur Wasserbewirtschaftung.

Machbarkeitsstudie soll auch die Kostenfrage klären

Inzwischen herrscht Stillstand auf der Baustelle. Eine Machbarkeitsstudie soll nun feststellen, ob das Projekt umsetzbar ist - und was dieses tatsächlich kosten soll.
Inzwischen herrscht Stillstand auf der Baustelle. Eine Machbarkeitsstudie soll nun feststellen, ob das Projekt umsetzbar ist - und was dieses tatsächlich kosten soll.  © Jan Woitas/dpa

Das Projekt sei am Dienstag bei einer auswärtigen Kabinettssitzung der Landesregierung in Markkleeberg bei Leipzig besprochen worden, sagte Graichen.

"Wir haben uns darauf verständigt, dass wir uns das Thema der touristischen Infrastruktur noch einmal genauer anschauen können mit Unterstützung der Staatsregierung." Auch die Kommunen in der Region sollten noch einmal genauer überlegen, "wie eine touristisch sinnvolle Gewässerverbindung aus heutiger Sicht" aussehen könnte.

Geplant sei nun also eine Machbarkeitsstudie. Dabei sollten auch die Kosten genau unter die Lupe genommen werden, sagte der Landrat. "Ist das ein Projekt, was wirklich eine dreistellige Millionen-Dimension annimmt, wie dies zuletzt immer verlautet wurde oder ist es auch anders herstellbar?", sei eine Frage.

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"Und wenn wir dieses Ergebnis haben, müssen wir uns irgendwann klar in die Augen gucken und sagen, ob es verantwortbar ist, das Geld für ein solches Projekt auszugeben."

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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