Leipzig - Die Zahl der Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen hat 2022 erneut zugenommen. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, veranstaltete Leipzigs Verkehrspolizei am Donnerstag eine Schwerpunktkontrolle. Vonseiten der Autofahrer gab es Verständnis für die Aktion.

"Wir hatten gleich zu Beginn zwei Autofahrer, die wir wegen Verdachts auf Drogenkonsum zur Blutentnahme schicken mussten", erklärte der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Michael Fengler am Kontrollpunkt.

Aufgebaut hatte die Polizei diesen vor dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer (IHK) am Goerdelerring. Von 16 bis 23 Uhr kontrollierten die Beamten dort alle Verkehrsteilnehmer, vom Radler über Auto- bis zum Lkw-Fahrer, auf ihre Fahrtüchtigkeit. "Fällt uns etwas an den Fahrzeugen auf, überprüfen wir auch diese", so Fengler.

Dem Leiter der VPI zufolge hat die Zahl der Unfälle im Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol zuletzt wieder zugenommen. "2021, zu Zeiten von Corona, hatten wir 403 Unfälle dieser Art. Diese Zahl haben wir 2022 schon erreicht. Die Tendenz ist entsprechend steigend."

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Um das Thema in den Blick der Öffentlichkeit zu bringen, veranstaltet die Polizei sogenannte Aktionstage zur Drogenerkennung im Straßenverkehr (DiS-Tage).

Für die Leipziger Verkehrspolizei war es bereits der dritte DiS-Tag in diesem Jahr.

"Unser Ziel ist es, den Verfolgungsdruck zu erhöhen. Die Zahl der Vorfälle verringern, indem wir den Leuten klar machen, dass sie durchaus erwischt werden können, wenn sie unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen aufs Fahrrad oder ins Auto steigen."

Die Kontrolle am Donnerstag sei deshalb auch bewusst in der Zeit und in der Nähe des Weihnachtsmarktes durchgeführt worden. "Natürlich sind wir uns bewusst, dass die Leute nach einem Abend auf dem Weihnachtsmarkt auch mal aufs Fahrrad steigen. Das steht jedoch nicht nur heute im Fokus, da achten wir aktuell besonders drauf", sagte Fengler.

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Vonseiten der Verkehrsteilnehmer gab es meist Verständnis für die Aktion. Zwar wolle man ungern auf dem Weg von der Arbeit überprüft werden, erklärte ein Autofahrer gegenüber TAG24. "Aber es muss ja gemacht werden."

Insgesamt 195 Fahrzeuge sowie deren Fahrzeugführer wurden bei der Kontrolle überprüft. Dabei stellte die Polizei acht Straftaten fest, zwölf Ordnungswidrigkeiten wegen Fahrens unter berauschenden Mitteln und 21 andere Ordnungswidrigkeiten.

Sieben Strafanzeigen wurden gestellt, darunter insgesamt vier wegen Besitzes und Handelns mit Betäubungsmitteln sowie eine wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffmittelgesetz. "Bei der Person wurde ein illegaler Böller entdeckt", erklärte ein Sprecher der Polizei am Freitag gegenüber TAG24.

Insgesamt zog die Polizei eine positive Bilanz nach der Kontrolle "und in Anbetracht der vielen Fahrzeuge, die dort jeden Tag lang fahren, wurden relativ wenige Straftaten festgestellt", so der Sprecher weiter.

Auch im kommenden Jahr will die Leipziger Verkehrspolizei wieder verstärkt Kontrollen dieser Art durchführen, sagte Michael Fengler.