"Ganz Deutschland ist eingeladen": Mehrere Tausend Teilnehmer bei "Querdenker"-Demo in Leipzig erwartet
Leipzig - Nach der Querdenker-Demo in Dresden am Samstag rollt nun die nächste Welle an Demonstranten auf die Messestadt zu.
Unter dem Motto "Gemeinsam Geschichte schreiben. Friedliche Evolution" ist für Samstag ab 13 Uhr eine Demonstration in der Leipziger Innenstadt geplant. Die Versammlung wurde von der Querdenken-711-Initiative angemeldet, wird aber auch von der Leipziger Ortsgruppe Querdenken-341 organisiert.
"Am 7.11. veranstalten wir zusammen mit Querdenken 711 und anderen Querdenken Initiativen die erste deutschlandweite Großdemo in Leipzig.
Geplant sind, eine Hauptkundgebung auf dem Augustusplatz, anschliessend laufen wir in Anlehnung an die friedliche Revolution 1989, in einem Meer aus Kerzen, über den Dittrichring, Leuschnerplatz,Platz der friedlichen Revolution, Bahnhof, zum Augustusplatz (Rechtschreibung übernommen)", heißt es auf der Website der Bewegung.
Mit Flugblättern in den verschiedenen Leipziger Stadtteilen wird für das Event am Samstag geworben.
Laut Medienberichten werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet, "ganz Deutschland ist eingeladen", heißt es weiter auf der Website der Querdenker.
Da auch Demonstranten von außerhalb anreisen, gab es bereits vor dem Wochenende einen Run auf die Leipziger Hotels. Problematisch, denn aktuell herrscht ja das durch die Allgemeinverfügung erlassene Beherbergungsverbot. Die Querdenker-Demonstranten versuchten, dieses zu umgehen, buchten sich als Geschäftsreisende in beispielsweise "MotelOne"-Filialen aus Leipzig ein.
Die Hotelkette löste die Reservierungen jedoch auf, als sie über das Vorgehen der Demo-Teilnehmer informiert wurde.
"Leipzig nimmt Platz" kündigt Protest gegen Querdenker-Demo an
Gegen die Demo regt sich auch bereits Protest. Das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" ruft zu einer zentralen Protestkundgebung am Samstag ab 13 Uhr auf dem Leipziger Augustusplatz auf. "Wir dulden in unserer Stadt weder Menschen gefährdende Wissenschaftsleugner*innen noch die hier im Strom mitschwimmende und in Teilen den Protest übernehmende extreme Rechte. Kritik an den einzelnen Maßnahmen ist und bleibt legitim – sich mit Menschenfeind*innen gemein zu machen ist aber eine Grenzüberschreitung.
Dessen müssen sich die Teilnehmenden mittlerweile bewusst sein. Wir werden uns den Gesundheitsgefährder*innen, Verschwörungsmythiker*innen bis hin zu Reichsbürger*innen und anderen Rechten entgegenstellen (Rechtschreibung übernommen)", heißt es von Bündnissprecherin Irena Rudolph-Kokot.
Wie viele Teilnehmer nun konkret erwartet werden, ist noch nicht bestätigt. Ein Großaufgebot der Polizei soll das Demonstrationsgeschehen aber in jedem Fall begleiten.
20.000 Teilnehmer für Demo gemeldet
Nach Angaben der Stadt Leipzig wurden beim Ordnungsamt rund 20.000 Teilnehmer für die Demo am Samstag gemeldet.
Die Versammlungsanzeigen befänden sich aktuell noch in versammlungsrechtlicher Bearbeitung, auch gäbe es weiterhin noch Kooperationsgespräche zwischen den Anmeldern, dem Ordnungsamt, dem Gesundheitsamt und der Polizei, so die Stadt.
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