Flüchtlingsheim oder doch Gymnasium? Das plant Leipzig für das Friesenkrankenhaus

Leipzig - Anfang Oktober kündigte Leipzigs Stadtverwaltung an, das ehemalige Friesenkrankenhaus in Altlindenau in eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete umzuwandeln. Knapp ein Jahr zuvor hat der Stadtrat beschlossen, ein Gymnasium in dem Gebäude einrichten zu wollen. TAG24 hat nachgefragt, wie es um die Planungen rund um das Krankenhaus steht - und ob das Gymnasium inzwischen vom Tisch sei.

Aktuell wird das ehemalige Friesenkrankenhaus in Leipzig als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete genutzt. Der anhaltende Zuzug von Hilfsbedürftigen habe es notwendig gemacht, kurzfristig neue Einrichtungen bereitzustellen, erklärte die Stadt.
Aktuell wird das ehemalige Friesenkrankenhaus in Leipzig als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete genutzt. Der anhaltende Zuzug von Hilfsbedürftigen habe es notwendig gemacht, kurzfristig neue Einrichtungen bereitzustellen, erklärte die Stadt.

Der anhaltende Zuzug von Geflüchteten, unter denen sich auch eine Vielzahl von unbegleiteten minderjährigen Ausländern (umAs) befinde, habe dafür gesorgt, dass Leipzig innerhalb kurzer Zeit Kapazitäten für die Unterbringung, Betreuung und Versorgung schaffen musste. Das erklärte das Amt für Jugend und Familie auf eine Anfrage von TAG24.

Inobhutnahme- und Clearingeinrichtung "Am Mühlholz", in der sogenannte umAs bisher unterkamen, bot demnach nicht mehr genug Platz, um alle Hilfsbedürftigen aufzunehmen. Allein dort seien Mitte Oktober 88 Jugendliche untergebracht gewesen. Die Wohngruppe Friesenstraße, so der Name der neuen Unterkunft, diene nun lediglich als temporäre Entlastung der Einrichtung "Am Mühlholz".

An den Planungen für das Gymnasium wolle die Stadt weiter festhalten. Im November vergangenen Jahres hatte der Stadtrat beschlossen, das ehemalige Friesenkrankenhaus in eine Schule zu verwandeln.

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Interessant dabei: Das Gebäude würde somit wieder seinen ursprünglichen Zweck erfüllen. Wie die "Leipziger Internetzeitung" berichtet, wurde im Jahr 1901 als 10. Bezirksschule gebaut. Erst im Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Umnutzung als Lazarett, später als Städtisches Krankenhaus.

Stadt will neue Unterkunft als pädagogische Wohngruppe nutzen

Perspektivisch wolle die Stadtverwaltung jedoch an der Planung für ein Gymnasium festhalten, erfuhr TAG24. Immerhin: Mit dem Baubeginn war bereits beim Beschluss im November vergangenen Jahres nicht vor 2026 gerechnet worden.
Perspektivisch wolle die Stadtverwaltung jedoch an der Planung für ein Gymnasium festhalten, erfuhr TAG24. Immerhin: Mit dem Baubeginn war bereits beim Beschluss im November vergangenen Jahres nicht vor 2026 gerechnet worden.

Mit dem Baubeginn für das Gymnasium war dabei ohnehin nicht vor 2026 gerechnet worden. Der Schulbetrieb sollte frühestens ab 2029 starten.

Die Friesenstraße soll künftig nicht nur als Unterkunft dienen. Die Stadt plant, die Einrichtung als pädagogische Wohngruppe zu nutzen. Entsprechende Vorbereitungen dafür sowie für den schulischen Unterricht würden bereits getroffen.

Weitere Einrichtungen seien vorerst nicht geplant.

Titelfoto: privat

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