Drohnenabwehr über Leipzigs EM-Stadion: Polizeikanone erfolgreich getestet
Leipzig - Sie wiegen fast nichts und sind kinderleicht zu bedienen – doch die Drohne ist mehr als nur ein Spielzeug. Mit ihr könnte "jedermann gefährliche Traglasten befördern", warnt die Polizei. Damit sie zum EM-Spiel am Dienstag zwischen Portugal und Tschechien nicht zur Gefahr wird, wappnete sich nun auch die Leipziger Polizei mit einer neuen Kanone gegen die Flieger.
"Für die vier Spiele in Leipzig wird eine polizeiliche Drohnenabwehr zur Gefahrenminimierung durch unbemannte Luftfahrtsysteme zum Einsatz kommen", so die Leipziger Polizei, die die Technik am Samstag testete.
Dabei legt sich ein Beamter den kanonenartigen Koloss auf die Schulter, visiert die Drohne an. Das Gerät, dass auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommt, unterbricht die Verbindung zwischen Flieger und seinem Piloten.
So kann das "UFO" zur Landung gezwungen oder zum Ausgangspunkt zurückgeschickt werden.
Die vier Testläufe à fünf Minuten am Samstag seien einem Sprecher zufolge gelungen.
Drohnenabwehr in allen EM-Städten
Das Bundesland NRW ist nach eigenen Angaben Pionier in Sachen Drohnenabwehr. Schon vor Jahren gründeten sie eine eigene Abteilung, um die Technik weiterzuentwickeln.
"Drohnen sind Instrumente, mit dem jedermann gefährliche Traglasten befördern kann. Und es ist sehr schwierig, darauf Einfluss zu nehmen", sagte Abteilungsleiter Sascha Berndsen dem WDR.
NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) erklärte die Verteidigungsstrategie Anfang Juni: In einem geheimen Radius um die jeweiligen Stadien dürfen keine Drohnen fliegen. Ein blaulackierter Lkw vor den Stadiontoren überprüft das genau. Kommt ein solches UFO angeschwirrt und wird als Gefahr erkannt, wird das schwere Geschütz aufgefahren.
Die Drohnenabwehr kommt in allen EM-Städten bei allen Spielen zum Einsatz.
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