Ekel-Alarm am Leipziger Völki: Darum ist das Wasserbecken plötzlich grün
Leipzig - Schön ist anders: Wo sich einst das Leipziger Völkerschlachtdenkmal in voller Pracht gespiegelt hat, ist aktuell lediglich eine grüne Pampe zu sehen. Die Rede ist von dem davor angelegten Wasserbecken.

Analysierend schaut eine Mutter mit ihren beiden Kindern auf eine grüne Brühe hinab, die sich vor dem Völki gebildet hat.
Sie dürften nicht die Einzigen sein, die sich gerade fragen, was genau es damit auf sich hat.
"Zunächst einmal, das Wasserbecken ist nicht verschmutzt", stellt der Völkerschlachtdenkmal-Kurator Steffen Poser auf TAG24-Anfrage klar.
Jährliche Begutachtungen, die letzte ist gerade einmal ein paar Wochen her, sollen dies beweisen.
Im Frühjahr sei es ein ganz natürlicher Prozess, dass sogenannte Fadenalgen an die Wasseroberfläche steigen und dort einen grünen Teppich bilden. "Sieht aber zugegebenermaßen gerade an diesem Ort wirklich nicht gut aus", so Poser weiter.
Warum genau das Wasserbecken so stark von dem Befall betroffen ist? Möglicherweise, weil das zum Auffüllen verwendete Brunnenwasser erhebliche Mengen Nitrate enthält, aus denen sich die Algen ihre Nährstoffe ziehen.
Normalerweise werde für das Befüllen Regenwasser verwendet, doch aufgrund des trockenen Winters habe man dieses Jahr auf die Ausweichlösung zurückgreifen müssen.

Algenteppich im Völki-Wasserbecken: Doch was nun?

Mittels chemischer Präparate könnte man die Algen zwar loswerden, ohne die genaue Ursache für den extremen Befall zu kennen, sei dies aber keine Option. Darüber hinaus ist diese Methode mit hohen Kosten verbunden.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Algen mechanisch zu entfernen.
"Mit unserem derzeitigen Personalbestand und ohne technische Ausrüstung sind wir (die verantwortliche Stiftung Völkerschlachtdenkmal) dazu gegenwärtig einfach nicht in der Lage", heißt es weiter.
Nach einer Lösung für das zugegeben ziemlich unschöne Problem werde trotzdem weiterhin gesucht.
Doch nicht nur das grüne Wasser stellt aktuell ein Problem dar, sondern auch so manche Bürger, die es mit einer Mülltonne verwechseln. Immer wieder landen Dosen, Plastikmüll und andere Gegenstände darin, die dort mal so gar nichts zu suchen haben.
"Was wir nicht mittels Kescher erfassen können, muss durch Hineinwaten erreicht werden", doch dafür seien die Temperaturen einfach noch zu kalt. Hier heißt es also für alle Besucher: Geduld bewahren.
Titelfoto: Montage: Lutz Brose