Einst Deutschlands größter Vergnügungspark: Leipzigs Krystallpalast wird zum Quartier

Leipzig - Das historische Krystallpalast-Areal nahe dem Leipziger Hauptbahnhof bekommt neues Leben eingehaucht! Nachdem im März 2022 die ersten Bagger anrollten, legte die Quarterback Immobilien AG am Donnerstag den Grundstein für ein neues Quartier, das aus einem Ensemble verschiedener Neubauten samt unterschiedlicher Nutzungsmöglichkeiten bestehen soll.

Tarik Wolf, Vorstandsvorsitzender der Quarterback Immobilien AG, bei der Grundsteinlegung am Krystallpalast-Areal in Leipzig.
Tarik Wolf, Vorstandsvorsitzender der Quarterback Immobilien AG, bei der Grundsteinlegung am Krystallpalast-Areal in Leipzig.  © Christian Grube

Seit Baubeginn im März wurde bereits einiges bewegt auf dem Areal zwischen Brandenburger Straße, Hofmeisterstraße, Wintergarten- und Rosa-Luxemburg-Straße sowie Hahnekamm. 4,5 Meter gruben sich die Bagger in die Tiefe, mehr als 115.000 Tonnen Erdaushub seien dabei angefallen.

Bei der Grundsteinlegung am Donnerstag stand Quarterback Vorstandschef Tarik Wolf bereits auf der Bodenplatte einer Tiefgarage, versenkte dort traditionsgemäß eine Zeitkapsel mit einer aktuellen Tageszeitung, Projektplänen sowie etwas Kleingeld.

Wolf hatte das Areal Krystallpalast 2020 erworben. Bis Ende 2025 will Quarterback Immobilien das neue Quartier nun fertigstellen.

Leipzig: Weniger Zuwanderer, mehr Ehen: Leipzigs Bürgerbüros ziehen Bilanz
Leipzig Lokal Weniger Zuwanderer, mehr Ehen: Leipzigs Bürgerbüros ziehen Bilanz

Dieses soll aus vier Bauteilen mit vier- bis sechsgeschossigen Gebäuden sowie einem Innenhof bestehen. Geplant sind unter anderem Wohnhäuser mit insgesamt 236 Wohnungen, darunter altersgerechte Apartments, ein Bürokomplex mit einer Fläche von rund 11.200 Quadratmetern, ein Hotel der Marke "me and all" sowie Flächen für den Einzelhandel und Kleingewerbe.

"Das hier ist mit Sicherheit einer der attraktivsten Plätze in Leipzig und wir werden alles dafür geben, dem gerecht zu werden", erklärte am Donnerstag Marco Lehmann, Chief Operating Officer von Quarterback Immobilien.

Deutschlands größter Vergnügungspark

Die Grafik zeigt, wie das neue Quartier künftig aufgeteilt werden soll.
Die Grafik zeigt, wie das neue Quartier künftig aufgeteilt werden soll.  © Christian Grube

Quarterback Immobilien will zunächst die Rohbauten für die Wohnhäuser an der Hofmeisterstraße und im Innenhof errichten (Bauteil 2 - "Wohnen", siehe Grafik im nachfolgenden Textfeld). Darauf folgt in einem zweiten Abschnitt der Bereich an der Rosa-Luxemburg-Straße (Bauteil 3 - "Wohnen inklusive altersgerechtes Wohnen").

Im Januar 2023 soll mit dem Bau des "me and all"-Hotels der Lindner Hotels AG begonnen werden, dieses entsteht im Bereich Wintergartenstraße und Hahnekamm (Bauteil 4). Der Bürotrakt an der Brandenburgerstraße und Hofmeisterstraße (Bauteil 1) wachse ab April 2024 in die Höhe.

Der Name "Krystallpalast" entstand laut einer Mitteilung von Quarterback Immobilien im Jahr 1882 durch die komplexe Bebauung des Areals mit einer Eisen-Glas-Konstruktion. Über Jahrzehnte beherbergte der Bau Deutschlands größtes Veranstaltungs- und Vergnügungsareal mit Theater, Restaurants, Bars, Salons, Biergärten und sogar Leipzigs erstem Kino.

Seit Baubeginn im März 2022 hat sich einiges getan. Mehr als 115.000 Tonnen Erde wurden bereits ausgehoben. Im Hintergrund ist die Bodenplatte der Tiefgarage zu erkennen.
Seit Baubeginn im März 2022 hat sich einiges getan. Mehr als 115.000 Tonnen Erde wurden bereits ausgehoben. Im Hintergrund ist die Bodenplatte der Tiefgarage zu erkennen.  © Christian Grube
Und so soll das neue Quartier einmal aussehen!
Und so soll das neue Quartier einmal aussehen!  © QUARTERBACK Immobilien AG
Die Visualisierung zeigt, wie sich die Planer die Büro- und Gewerbehäuser an der Brandenburger Straße vorstellen.
Die Visualisierung zeigt, wie sich die Planer die Büro- und Gewerbehäuser an der Brandenburger Straße vorstellen.  © QUARTERBACK Immobilien AG

Beim Bombenangriff vom 4. Dezember 1943 wurde das Gelände fast vollständig zerstört. Zwischen 1945 und 1990 diente es als Spielstätte für den Zirkus Aeros, später als DDR-Fernsehstudio. Ab 1990 standen die Gebäude leer, zwei Jahre später fielen sie einem Brand zum Opfer. Seitdem lag die Fläche brach.

Titelfoto: Montage: Christian Grube + QUARTERBACK Immobilien AG

Mehr zum Thema Leipzig Lokal: