Einheimische mehr als zufrieden mit Tourismus in Leipzig - doch es gibt Probleme im Umland
Leipzig - Laut einer neuen Studie wird der Tourismus in Leipzig von den Einheimischen überwiegend positiv betrachtet. In den umliegenden Landkreisen sieht die Sache aber anders aus.
In der Studie, mit der das Deutsche Institut für Tourismusforschung beauftragt wurde, soll die Frage beantwortet werden: Wie weltoffen sind Stadt und Region wirklich? Dafür wurden sowohl die Messestadt als auch die Landkreise und ein Teil Mittelsachsens untersucht.
Wie sich herausstellt, stehen 74 Prozent der in Leipzig Befragten den Auswirkungen des Tourismus auf den eigenen Wohnort positiv gegenüber. Nur fünf Prozent heben die negativen Seiten hervor.
Auch mit der Menge der Touristen zeigen sich 71 Prozent der Einheimischen zufrieden, lediglich 13 Prozent finden, dass die Menge derzeit zu wenig ist und sich ruhig noch steigern dürfte. Neun Prozent sprechen von "zu vielen" Touristen in Leipzig.
Viel Einigkeit herrscht außerdem bei der Anerkennung von Tourismus als Imagetreiber (87 Prozent) und Wirtschaftsfaktor (92 Prozent) für die Messestadt. Mehr als Dreiviertel der Befragten geben an, die freizeittouristischen Angebote in Leipzig selbst zu nutzen.
Tourismus-Akzeptanz in der Messestadt top, im Umland flop
Anders im Leipziger Umland: Hier vertritt nahezu die Hälfte aller Befragten die Meinung, es gäbe "zu wenige" Touristen am eigenen Wohnort. Tourismus wird in der Region als weitgehend saisonales Phänomen wahrgenommen, außerhalb der Saison stehen 53 Prozent der Einwohner dem Tourismus komplett neutral gegenüber.
Knapp über die Hälfte der dort wohnenden Menschen nutzen die freizeittouristische Angebote. Genau darin sieht Sandra Brandt, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes "Leipzig Region", das Problem: "Wir werden dies zum Anlass nehmen, um den Nutzen der touristischen Einrichtungen für die Naherholung der Einheimischen besser zu kommunizieren (...)."
"Denn was für Einheimische authentisch, selbst gut nutzbar und sichtbar ist, steigert die Tourismusakzeptanz", so der Lösungsansatz.
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