Drohnen-Gefahr bei der EM! So will Leipzigs Polizei die Flieger abwehren
Leipzig - Die Vorbereitungen auf die EM 2024 laufen auf Hochtouren. Eine Herausforderung, mit der sich die Sicherheitsbehörden dabei konfrontiert sehen, ist die Abwehr von Drohnen, die inzwischen auch von Terroristen genutzt werden. Auch Leipzigs Polizei hat die Gefahr erkannt und Maßnahmen ergriffen. Darüber hinaus gibt sie Tipps, was Privatnutzer von Drohnen während der Spiele beachten sollten.
Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommen sie inzwischen verstärkt zum Einsatz und auch die Huthi-Rebellen nutzen sie bei ihren Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer: Drohnen.
"Drohnen werden eines der größten Probleme!", hatte der Chef der Bundespolizeigewerkschaft GdP Andreas Roßkopf mit Blick auf die EM bereits im März gegenüber "Bild" gewarnt. Andere Sicherheitsexperten schlossen sich ihm an.
Die Polizei ist sich der Gefahr durchaus bewusst, wie Sprecherin Josephin Sader von der Polizeidirektion in Leipzig gegenüber TAG24 erklärte.
Drohnen - behördlich als unbemannte Luftfahrtsysteme, kurz ULS bezeichnet - könnten missbräuchlich für den Transport von Gegenständen, Sprengmitteln oder zum Ausspähen von Zielen genutzt werden.
"Für eine Verwendung von ULS als Tatmittel sprechen die flexible und ortsunabhängige Handhabung und die räumliche Distanz des Täters zum Tatort", so Sader.
Drohnenflug bei der EM? Das sollten Privatpiloten beachten
Seit April vergangenen Jahres bereitet sich Leipzigs Polizei zusammen mit der Host City und anderen Behörden auf die EM vor. Zwar würden für das Spitzen-Sportereignis aktuell keine konkreten Anhaltspunkte auf Angriffe oder Ähnliches vorliegen. Derartigen Großveranstaltungen würde grundsätzlich eine abstrakte Gefährdungslage innewohnen. Ein erhöhtes Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte bestehe jedoch nicht.
"Die Polizeidirektion Leipzig geht davon aus, dass die UEFA EURO 2024 ein friedliches und stimmungsvolles Fußballfest wird", erklärte Sader.
Bei der Abwehr von Drohnen stünden den Einsatzkräften mehrere Systeme zur Verfügung, um auf unterschiedlichste Art und Weise gegen die Flugkörper vorzugehen. "Nur durch den gleichzeitigen Einsatz dieser verschiedenen Systeme kann möglichen Gefahrenmomenten effektiv begegnet werden."
An private Nutzer von Drohnen gerichtet erklärte die Polizeisprecherin, dass während der EM-Spiele in Leipzig dieselben rechtlichen Vorgaben gelten wie sonst auch. Heißt: kein Flug über Menschenansammlungen oder fremden Grundstücken.
Angesichts der erwarteten Menschenmassen, die dann zu geschlossenen Veranstaltungsflächen pilgern werden, auf denen das Hausrecht gilt, sei der Betrieb unweigerlich massiv eingeschränkt.
Titelfoto: Silvio Bürger