Von Anke Brod

Leipzig - Gut über 10.000 Menschen haben inzwischen die Petition gegen eine unbegrenzte Zulassung von Motorbooten auf dem Cospudener See unterschrieben. Am Mittwoch übergab Ökolöwen-Geschäftsführer Tino Supplies (43) das Papier an die Vizepräsidentin der Landesdirektion Sachsen, Andrea Staude.

Bei Abschluss der großangelegten Unterschriftenaktion auf Initiative des Ökolöwen waren es sogar 10.568 Bürger und Bürgerinnen.

Sie alle möchten auf ihrem "Cossi" als Naturidylle künftig keine nervigen Motoren von Freizeitkapitänen hören. Die Petition richtet sich im Übrigen auch an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD).

Derzeit ist der Cospudener See als Naherholungsgebiet für gestresste Städter ein Badegewässer, doch kündigte die Landesdirektion Sachsen unlängst die Umwandlung des ehemaligen Tagebaus in schiffbares Gewässer an.

Bisher dürfen motorbetriebene Schiffe und Floße (auch mit Elektromotor) dort nur mit Genehmigung der Stadt Leipzig als zuständiger Wasserbehörde verkehren.

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Das würde sich allerdings ändern, kämen gegenteilige Pläne der Landesdirektion zum Zuge.

Der Lärm von Verbrennungsmotoren vergräme indes geschützte Vogelarten wie Blesshuhn oder Drosselrohrsänger, mahnt der Ökolöwe.

Die Fläche vom "Cossi" liegt rund zur Hälfte im Landschaftsschutzgebiet "Leipziger Auwald". Viele Arten nutzen die gesamte Gegend als Rast-, Nahrungs- und Brutgebiet. Der Cospudener See habe das Potenzial, jenes Schutzgebietsnetzwerk zu ergänzen und zu erweitern, informiert der Ökolöwe in seiner Petition.

Die Umweltschützer verlangen daher: "Wir wollen, dass Motorboote auf dem Badesee die Ausnahme bleiben und die Landesdirektion die unbegrenzte Nutzung aus der Verfügung streicht!"

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Wie TAG24 zur Petitionsübergabe im Gespräch mit Andrea Staude erfuhr, müsse der Cospudener See per Gesetz für alle frei nutzbar sein - auch für Motorbootfahrer.

Die Ökolöwen-Petition fließe nunmehr in die Abwägung über die Allgemeinverfügung zur "Feststellung der Fertigstellung" ein, erklärte die LDS-Vizepräsidentin weiter.

Sie ergänzte: "Die Fachgutachten liegen jetzt vor. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um weiter an dem Verfahren zu arbeiten und es in den nächsten Monaten zum Abschluss zu bringen."