Diskussionen über "Südsehne": Revolution in Leipzigs Straßenbahn-Netz?
Leipzig - Die Stadt Leipzig will ihr Straßenbahnnetz mit einer Ost-West-Trasse erweitern.

Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, soll mit der "Südsehne" der Stadtteil Grünau mit dem Osten Leipzigs verbunden werden. Nun liegen die ersten Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor: Die geplante Strecke sei "grundsätzlich technisch machbar" und "verkehrlich sinnvoll".
Jetzt muss der Stadtrat entscheiden, ob die Studie weiter vertieft werden soll.
Konkret ist geplant, die Lützner Straße über die Brünner Straße, Antonienstraße, Rödelstraße, den Schleußiger Weg, Kurt-Eisner-Straße und Semmelweißstraße mit der Prager Straße zu verbinden. Die mit Bäumen bepflanzte Allee in der Kurt-Eisner-Straße soll dabei aber erhalten bleiben.
Weiter hieß es in der Mitteilung zum Vorhaben: "Die beiden Brücken im Zuge des Schleußiger Wegs sind veraltet, eine Erneuerung ist notwendig. Künftig soll dort eine Straßenbahntrasse möglich sein."
"Südsehne" soll Leipziger Westen mit dem Osten verbinden
Grundlage für die Planung ist die Feststellung der Stadt, dass die bisher auf der Strecke verkehrenden Buslinien 60 und 74 keine ausreichende Kapazität für alle Passagiere bieten. Baubürgermeister Thomas Dienberg dazu: "Eine direkte Straßenbahnverbindung zwischen Leipziger Osten, Südvorstadt, Schleußig, Kleinzschocher und Grünau erspart komplexe Umwege über die Innenstadt mit mehrfachen Umstiegen und verkürzt die Reisezeiten."
Der ÖPNV soll damit im Rahmen der Mobilitätsstrategie noch "attraktiver" gemacht werden.
Das Projekt "Südsehne" steckt noch in den Kinderschuhen: Ob und wie es wirklich zu einem Bauvorhaben kommt, ist momentan noch nicht abschließend geklärt und bedarf einer Zustimmung des Stadtrats. Auch die Leipziger Bürgerinnen und Bürger sollen sich perspektivisch an dem Diskurs beteiligen können, zudem sei man auf Fördergelder zur Realisierung angewiesen.
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