Dieser Leipziger jagt den Weltrekord für die meisten Konzerte!

Leipzig - Nach dem Lockdown mit den vielen Veranstaltungsverboten ließ Markus Gubitz (33), Liebhaber lauter Livemusik, es mal so richtig krachen: In seinem Konzertjahr 2022 sah er sich die Shows von 188 Bands an - einige davon mehrmals. In diesem Jahr hofft er, sein Hobby zum Weltrekordeintrag ins Guinness-Buch zu treiben. Und er lässt die Weltöffentlichkeit daran teilhaben.

Markus Gubitz (33) will den Weltrekord. Insgeheim hofft er, in diesem Jahr eine dreistellige Zahl von Konzerten zu besuchen.
Markus Gubitz (33) will den Weltrekord. Insgeheim hofft er, in diesem Jahr eine dreistellige Zahl von Konzerten zu besuchen.  © Ralf Seegers

Um möglichen Kritikern und Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen, stellt sich der Leipziger auf seiner Webseite drei Fragen und beantwortet sie gleich selbst: "Habe ich mir das vorher überlegt? Nein. Bin ich ein bisschen verrückt? Wahrscheinlich sehr. Werde ich es schaffen? Auf jeden Fall!"

Aber von vorn. Sicher litt jeder während der Pandemie unter gewissen Entbehrungen. Markus Gubitz: "Bei mir hat sich eine unheimliche Lust auf Livekonzerte angestaut. Und mit der Vorfreude auch eine große Anzahl von Eintrittskarten. Ich habe da wohl klassisch überkompensiert."

Am 9. Mai startete sein Marathon an Konzertbesuchen, in den er auch eine ausschweifende Festival-Saison einband.

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Wenn sich Freunde mit ihm verabreden wollten, hieß die Frage eigentlich nur: "Hast du Zeit oder Konzert?" Man machte sich lustig, dass er wohl einen Weltrekord aufstellen wolle. Das war der Impuls.

Denn Gubitz schaute nach, einen Rekord gibt es tatsächlich. Er wurde 2018 von Sudan Infante aus Palm Beach (USA) mit 65 Konzerten aufgestellt. Das wirkt nahezu lächerlich, wenn man die 213 gesehenen Live-Shows des Leipzigers in nur acht Monaten dagegen stellt. Also meldete er sich beim Guinness-Verlag für den Rekordversuch 2023 an.

Konzertregeln müssen eingehalten werden!

Gubitz mit der Band Stilbruch - er versucht, von allen Bands ein Autogramm auf seine gelbe Guinness-Weste zu erjagen.
Gubitz mit der Band Stilbruch - er versucht, von allen Bands ein Autogramm auf seine gelbe Guinness-Weste zu erjagen.  © privat

Allerdings muss er wegen der Vergleichbarkeit nach den Regeln des Rekordinhabers tanzen - hier nur einige: Festivals zählen nicht, auch nicht die Vorband.

Das Konzert muss öffentlich zugänglich und angekündigt sein und in Veranstaltungsräumen für über 200 Personen stattfinden. Und man muss sich das komplette Set der Band anhören. Außerdem muss Gubitz die Tickets selbst kaufen, Freikarten etwa als Roadie oder Musikjournalist zählen nicht.

Hinzu kommt eine umfangreiche Dokumentation seines Rekordversuchs. Gubitz: "Bei jedem Konzert muss ich unter anderem zwei unabhängige Personen ansprechen, die unter Abgabe ihrer persönlichen Daten meine Anwesenheit vor Ort bezeugen. Und ich muss Foto- und Videobeweise erstellen."

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Eine weitere Regel gibt er sich selbst: "Ich schaue nur Konzerte an, die ich auch wirklich hören will. Das sind vornehmlich Rock- und Metalbands. Ich gehe nirgendwohin, nur um den Rekord zu erreichen."

Auf der Helene-Fischer-Tour wird man ihn also vergebens suchen.

Markus Gubitz besuchte bereits viertes Konzert im Weltrekordjahr

Freitagabend spielte im Leipziger Haus Auensee die Band Gloryhammer - das vierte Wertungskonzert für den Rotbart.
Freitagabend spielte im Leipziger Haus Auensee die Band Gloryhammer - das vierte Wertungskonzert für den Rotbart.  © IMAGO/Gonzales Photo

Mit seinem Job kommt der Informatiker kaum in Konflikte. Am Computer kann er von jedem Ort in Deutschland arbeiten und abends zum Konzert.

Und in der Branche verdient er auch genug, dass er wegen der hohen Eintrittspreise noch nicht am Hungertuch nagen muss. Denn da kommt schon einiges zusammen.

"Im vergangenen Jahr habe ich allein für Tickets etwa 5000 Euro ausgegeben, für dieses Jahr bereits für über 2000 Euro eingekauft." Die Kosten für die Drinks, die Fahrt und die mögliche Übernachtung kommen dann noch obendrauf.

Am gestrigen Samstagabend besuchte Markus Gubitz sein nunmehr viertes Konzert im Weltrekordjahr. Im Leipziger Haus Auensee hörte er sich die Power-Metal-Bands Alestorm und Gloryhammer an.

Über seine eigens für den Rekordversuch eingerichtete Webseite hat man auch Zugang zu seinen Social-Media-Kanälen wie etwa YouTube, wo er regelmäßig über seine Konzertbesuche berichtet.

Titelfoto: Ralf Seegers

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