Diakonissenkrankenhaus Leipzig: Tagebuch speziell für Intensivpatienten
Leipzig - Auf einer Intensivstation bleiben Patienten oftmals über eine längere Zeit in einem künstlichen Koma oder sind vorläufig nicht bei klarem Bewusstsein.
Das intensivmedizinische Behandlungsteam des Diakonissenkrankenhauses Leipzig möchte Betroffene dabei unterstützen, den Aufenthalt im Nachhinein besser verarbeiten zu können.
Daher nutzt das Krankenhaus das neue Intensivtagebuch, das dem mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION angehört.
Das Tagebuch wird während eines Intensivaufenthaltes für Patienten geschrieben, damit sie das Geschriebene später lesen und damit die Erfahrung besser verstehen.
Pflegekräfte und Ärzte notieren dort den Stand der Behandlung, Fortschritte, Ereignisse im Umfeld oder sonstige Vorkommnisse. Natürlich können auch die Angehörigen ihre Gefühlslage und persönlichen Empfindungen dort aufschreiben.
Zum Einsatz kommt das Tagebuch bislang nur in wenigen Krankenhäusern, obwohl es bereits als effektive Maßnahme mit einer langanhaltenden Wirkung für die betroffenen Patienten gilt.
Die ersten praktischen Erfahrungen auf der Intensivstation des Leipziger Diakonissenkrankenhauses fallen auch positiv aus: "Wie wir heute wissen, haben sedierte Patienten ein hohes Risiko für besonders intensive Träume und Wahrnehmungsstörungen. Das kann dazu führen, dass sie im Nachhinein eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Das Tagebuch möchte an dieser Stelle im positiven Sinne Einfluss nehmen und bestehende Ängste lindern helfen", erläutert Maria Schuster, die als Intensivpflegekraft gemeinsam mit drei weiteren Fachkollegen das Intensivtagebuch erarbeitete.
Das neue Intensivtagebuch kann auf der Website des Diakonissenkrankenhauses Leipzig eingesehen werden: www.diako-leipzig.de/intensivtagebuch
Titelfoto: Kay Zimmermann