Berühmter Leipziger Maler eröffnet Ausstellung: Hier zeigt er seine Werke
Leipzig - Nach Ausstellungen in Galerien, wie dem Museum der Bildenden Künste Leipzig oder der Nationalgalerie Berlin, präsentiert Professor Sighard Gille (83) seine Werke nun auch im Leipziger Krystallpalast Varieté. Am Dienstag eröffnete der Maler die Gemäldesammlung.
43 Jahre ist es bereits her, dass Professor Sighard Gille (83) sein wohl bekanntestes Werk "Gesang vom Leben" (1981) schuf.
An dem 714 Quadratmeter großen Deckengemälde, das das Gewandhaus zu Leipzig ziert, kommt kein Besucher der Messestadt vorbei, ohne von seinem Ausmaß beeindruckt zu sein.
Und auch vier Jahrzehnte später denkt der gebürtige Eilenburger nicht ans Aufhören.
"Zum Maler werden braucht es einen ganzen Menschen. Man muss sich dem voll widmen", erklärte er am Abend seiner Vernissage.
Und das tut er noch immer. Die hier ausgestellten Bilder malte der Künstler während der Corona-Pandemie vor drei Jahren.
Sighard Gille im Krystallpalast Variete
Als Ergänzung zu seiner extravaganten Show "Riskant", in der Messerwerfer und Feuerschlucker für jede Menge Adrenalin sorgen, präsentiert das Varieté die "Sieben Clowns" des Professors.
Nachdem die farbenfrohe Bilderreihe bereits im vergangenen Jahr im Hotel Leipziger Hof zu sehen war, zeigt sie der Künstler nun schon zum zweiten Mal in seiner Heimatstadt.
Mit dem Septett übt Gille Kritik an der Menschheit, die dargestellt als Clowns, auf der Erde herumtrampeln und betrachtet Themen wie Umweltverschmutzung oder Wilderei.
So hält der "Clown Giulietta" beispielsweise ein Stück Holz symbolisch für die Massenrodung.
"Man wundert sich, dass es da überhaupt keine Möglichkeit gibt, dass das aufhört", sagte Gille zu dem Thema.
Auch die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg habe er in diesem Zusammenhang schon auf die Leinwand gebracht. Als "Greta Kassandra Thunberg" habe er sie nach der Wahrsagerin der griechischen Mythologie benannt, die prophezeit, wenn der Menschheit etwas Schlimmes droht.
Neben der bedeutsamen Aussage beeindrucken die Gemälde auch hinsichtlich ihrer Größe und ihres Preises. So koste ein solches 2,20 Meter hohes Ölgemälde um die 25.000 Euro.
Wie es zu dem Zusammenspiel von Ausstellung und Show kam
Verantwortlich für die Kombination der beiden Künste ist Kuratorin Kerstin Herrlich.
Im Rahmen der "Nacht der Kunst", die sie jährlich in Leipzigs Norden organisiert, hatte sie Gilles Tochter Mayjia Gille sowohl als Sängerin als auch als Malerin kennenlernen dürfen.
Zur Unterstützung ihres Vaters sorgte sie mit ihrer Band "Eisvogel" zusammen mit Gitarrist Tim Völker am Dienstagabend auch für die musikalische Unterhaltung der Vernissage.
Nachdem sie Herrlich zur Ausstellung der Werke ihres Vaters im Leipziger Hof verholfen hatte, sei dieser auch von einer Präsentation im Krystallpalast nicht abgeneigt gewesen.
Die Show "Riskant" habe dann schließlich den passenden Anlass gegeben.
Und auch in Zukunft wolle sie weiterhin mit dem Künstler der Leipziger Schule zusammenarbeiten.
So plane sie bereits anlässlich der 100. Ausstellung im "Galerie Hotel Leipziger Hof" eine Ausstellung, in der Meister wie Sighard Gille gemeinsam mit ihren Schülern gezeigt werden.
Auch dafür hoffe sie wieder auf die Unterstützung des ehemaligen Professors für Malerei.
Zu seinen erfolgreichsten Schülerinnen und Schülern würden unter anderem Kristina Schuldt und Matthias Weischer zählen, wie der Künstler stolz erzählte.
Insofern dürfe man wohl auf noch bevorstehende Ausstellungen gespannt sein.
Titelfoto: Bildmontage: Emily Mittmann