Aus für Leipziger Wackerbad beschlossen: Das wird nun aus der Gohliser Fläche

Leipzig - Es ist das besiegelte Ende des Sommerbad Gohlis: Der Leipziger Stadtrat ist einem Vorschlag der Stadtverwaltung gefolgt und hat das Aus des "Wackerbad" an der Max-Liebermann-Straße beschlossen. Das Gelände soll zwar weiterhin auch für Sport genutzt werden können - fest steht aber: Geschwommen wird hier nicht mehr.

Seit 2016 hat das Wackerbad im Leipziger Stadtteil Gohlis geschlossen.
Seit 2016 hat das Wackerbad im Leipziger Stadtteil Gohlis geschlossen.  © Christian Grube

"Als das Wackerbad 1925 seine Tore öffnete, war es ein Juwel unserer Stadt, es gehörte zu den größten und schönsten Badeanstalten in Leipzig", sagte Stadträtin Sylvia Herbst-Weckel von den Grünen: "Fast ein Jahrhundert lang war es ein Ort der Begegnung, der Freude und der Erholung, doch heute stehen wir vor einer Realität, die wir nicht ignorieren können."

Denn: Der verfallene Zustand des seit 2016 geschlossenen Freibads mache eine einfache Sanierung unmöglich, wäre somit unverhältnismäßig teuer: "Das Wackerbad, wie wir es kannten, wird nicht zurückkehren."

Stattdessen halte Herbs-Weckel die Stadtverwaltungs-Vorlage "Zukunft für unser Wackerbad" als Lösung für sinnvoll: "Das Amt für Stadtgrün und Gewässer hat eine überzeugende Vision entwickelt, Teile des Geländes könnten entsiegelt und begrünt werden."

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So solle beispielsweise aus dem 50-Meter-Becken eine überdachte Skate-Anlage werden - insgesamt sollen Anwohner, Vereine und Initiativen bei der Planung beteiligt sein. Dazu wünschte sich Stadtrat Frank Franke (SPD), die Fläche mit Sportplätzen unabhängig von Vereinen für alle frei zugänglich zu machen.

AfD-Stadtrat Kriegel: "Nicht jeder kann mit dem Auto an den Schladitzer See fahren"

Nun hat der Stadtrat das endgültige Aus des Freibads besiegelt.
Nun hat der Stadtrat das endgültige Aus des Freibads besiegelt.  © Christian Grube

Stadtrat Christian Kriegel (69, AfD) sprach sich gegen die Aufgabe des Wackerbads aus: "Ich finde es nicht nur als Gohliser sehr, sehr schade, dass wir hier ein weiteres Freiluftbad in unserer Stadt einbüßen mit diesem Antrag, weil wir ganz einfach so ein Bad dort gerade im Norden weiterhin bräuchten."

Die Begründung des AfD-Politikers: "Nicht jeder kann an den Schladitzer See fahren mit dem Auto [...] es gibt Familien, die haben drei Kinder und können sich kein Auto leisten."

Sport-Bürgermeister Heiko Rosenthal (50, Linke) erklärte: "Glauben Sie mir, wir haben uns das nicht leicht gemacht zum Wackerbad, was wir ihnen heute vorschlagen. Mir ist durchaus die Debatte bewusst, das wir heute tatsächlich mit diesem Beschluss ein Freibad nicht wieder aktivieren."

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Dennoch glaube man daran, nicht nur Gohliserinnen und Gohliser mit einer Freifläche für Freizeit, Spiel und Sport überzeugen zu können.

Die Vorlage inklusive der Änderungsanträge von SPD und Freien zu Sportplätzen ohne Bindung an Sportvereine ging bei der anschließenden Abstimmung durch.

Titelfoto: Christian Grube

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