Am Ort des Geschehens: Soli-Konzert für Betroffene des Leipziger Kessels geplant

Leipzig - Im Zuge der sogenannten "Tag-X-Proteste" Anfang Juni in Leipzig hatte die Polizei rund 1000 Menschen eingekesselt und über Stunden festgehalten. Der "Leipziger Kessel" sorgte daraufhin für heftige Kritik. Eine Solidaritätskampagne hat nun ein Konzert für die Betroffenen der Polizeiaktion angekündigt.

Rund 1000 Menschen hatte die Polizei Anfang Juni nach einer eskalierten Demo in Leipzig eingekesselt. Der "Leipziger Kessel" war danach heftig kritisiert worden.
Rund 1000 Menschen hatte die Polizei Anfang Juni nach einer eskalierten Demo in Leipzig eingekesselt. Der "Leipziger Kessel" war danach heftig kritisiert worden.  © Robert Michael/dpa

Unter dem Titel "KesselMusik - Solikonzert für die Betroffenen des 'Leipziger Kessels'" rufen die Organisatoren dazu auf, "den Betroffenen unsere uneingeschränkte Unterstützung zukommen zu lassen und Geld für die entstandenen Repressionskosten zu sammeln".

Das Konzert soll am 22. Juli um 15.30 Uhr starten. Ort: der Alexis-Schumann-Platz im Leipziger Süden, wo sich die Teilnehmer der später eskalierten Demo am 3. Juni versammelt hatten.

500 Teilnehmer werden laut Stadtverwaltung von den Veranstaltern erwartet. Auftreten sollen die Punk-Bands "Kulturrotze", "Gründe gegen KindA", "FeurigSeinPeter", das Projekt "Eins" sowie Indie-Musiker "Poulish Kid".

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"Mit den Künstler*innen wollen wir die Bühne zum Beben bringen und dem Ort, wo der Leipziger Kessel war, wieder politisches Leben einhauchen", erklärte Jonas Venediger, der am 22. Juli die Versammlung leiten soll, in einer Mitteilung.

"Solidarität ist ein Schwert und wir werden es um jeden Preis schärfen!"

Betroffene mussten bis zu elf Stunden im Kessel ausharren

Die Eingekesselten mussten teilweise bis in die Morgenstunden im Kessel ausharren. Einige Teilnehmer mussten dabei von ehrenamtlichen Sanitätern behandelt werden.
Die Eingekesselten mussten teilweise bis in die Morgenstunden im Kessel ausharren. Einige Teilnehmer mussten dabei von ehrenamtlichen Sanitätern behandelt werden.  © Leipzig Livereport

Die Polizei hatte am 3. Juni rund 1000 Personen am Heinrich-Schütz-Platz eingekesselt, unter ihnen 87 Jugendliche und zwei 13-jährige Kinder, wie sich im Nachhinein herausstellte.

Die Betroffenen mussten bis in die Morgenstunden bei Temperaturen um die 7 Grad ausharren, wurden teilweise bis zu elf Stunden festgehalten.

Zahlreiche Gruppen und Politiker hatten das Vorgehen anschließend als unverhältnismäßig kritisiert.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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