Neue Fertigungslinie bei Porsche: Hier werden jetzt Sachsens schnelle Elektro-Flitzer gebaut
Leipzig - Er hat 408 PS auf dem Tacho, wiegt 2405 Kilogramm, ist in 5,2 Sekunden von null auf 100 und kostet rund 84.000 Euro - in der "Schmalspurversion". Als Turbo ist er mit 639 PS zwei Sekunden schneller und fast 60.000 Euro teurer oder, wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (54, FDP) sagte: "Dieses Modell ist nicht für jede und jeden bezahlbar." Im Januar ging Porsche damit an die Öffentlichkeit, seitdem wird in Leipzig an der Produktion geschraubt, die Stückzahlen hochgefahren. Ausgeliefert wird in der zweiten Jahreshälfte.
"Elektromobilität ist die Zukunft", sagte Porsche-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume (55) bei der Festveranstaltung am Dienstag. 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Neufahrzeuge mit rein elektrischem Antrieb ausgeliefert werden.
Weil die Nachfrage der Kunden und die Entwicklung der Elektromobilität weltweit unterschiedlich ausfällt, laufen Benzin-, Hybrid- und vollelektrische Fahrzeuge im Leipziger Porsche-Werk jedoch - all in one - über eine Fertigungslinie.
Auch die prominent besetzte Riege der Festgäste, die TV-Moderator Steven Gätjen (51) virtuos dirigierte, hob die Bedeutung der Elektromobilität für Deutschland und für Sachsen hervor.
Glückwünsche kamen unter anderem von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) und seinem baden-württembergischen Amtskollegen Winfried Kretschmann (75, Grüne), der eigens aus Stuttgart, dem Gründungsort und Hauptsitz von Porsche, angereist war.
Für die große Enthüllung ruhte sogar die Produktion weitgehend
Kretschmer warnte allerdings vor vorschnellen Festlegungen bei den Antrieben und plädierte dafür, den Markt entscheiden zu lassen.
Der neue Macan ist nach dem Taycan das zweite vollelektrische Porsche-Modell auf dem Markt. Für die erforderliche Erweiterung des Werks - es ist bereits die fünfte - investierte der Autobauer 600 Millionen Euro, unter anderem für einen neuen Karosseriebau.
Arbeiten mussten die 4600 Mitarbeiter am Dienstag übrigens nicht wirklich. Für den großen Tag stand die Produktion weitgehend still.
Warum, offenbarte sich am Ende der einstündigen Show: Unter dröhnendem Sound fielen die ringsum gespannten Stoffbahnen - und enthüllten den Ort der Festveranstaltung: die Montagehalle für den Macan.
Nicht das schlechteste Finish!
Titelfoto: Porsche AG/Marco Prosch